USA: Verurteilter 30 Jahre nach Tat hingerichtet

Der US-Bundesstaat Alabama hat einen 52-jährigen Afroamerikaner nach 30 Jahren in der Todeszelle hingerichtet. „Der Gerechtigkeit ist Genüge getan worden“, sagte Generalstaatsanwalt Steve Marshall, nachdem Willie Smith gestern Abend eine tödliche Injektion erhalten hatte. Smith war für die Tötung der 22-jährigen Sharma Ruth Johnson bei einem Überfall 1991 verurteilt worden.

Im Februar war Smith ein Aufschub seiner Hinrichtung durch den Supreme Court gewährt worden. Das oberste US-Gericht hatte es für unrechtmäßig befunden, Smith während der Hinrichtung keinen Priester an seiner Seite zu gestatten. Die Gefängnisbeamten erklärten daraufhin, dass sie seinem Pfarrer die Anwesenheit erlauben würden.

Anwälte wollten Hinrichtung noch stoppen

Smiths Anwälte hatten versucht, die Hinrichtung noch auf anderem Wege zu stoppen, und argumentiert, der 52-Jährige habe sich die Art seiner Hinrichtung nicht aussuchen können. In Alabama wird seit 2018 neben den tödlichen Injektionen auch Stickstoffgas für Hinrichtungen eingesetzt.

Smith, der einen IQ von etwa 70 hat, habe jedoch nicht verstehen können, dass er diese Methode wählen konnte, erklärten seine Anwälte. Der Supreme Court lehnte den Antrag jedoch gestern ab.

Die Todesstrafe ist in 23 US-Bundesstaaten abgeschafft, Kalifornien, Oregon und Pennsylvania haben ein Moratorium für die Anwendung verhängt. US-Präsident Joe Biden ist Gegner der Todesstrafe.