Bulgarien vor Verlegung von Patienten ins Ausland

Auch Bulgarien könnte ähnlich wie das Nachbarland Rumänien bei der Behandlung von Covid-19-Patienten und -Patientinnen schon bald auf Hilfe aus dem Ausland angewiesen sein. Falls es nicht gelinge, die Infektionsrate in zehn bis 15 Tagen in den Griff zu bekommen, werde es „enorme Probleme“ geben, sagte der bulgarische Gesundheitsminister Stoytscho Kazarow gestern dem Fernsehsender Nowa. Es gebe bereits Gespräche mit der EU.

„Unsere Kapazitäten bei Personal und Beatmungsgeräten sind praktisch erschöpft“, sagte Kazarow. „Wir werden um Hilfe aus dem Ausland bitten müssen.“ Die Regierung sei bereits mit der EU im Gespräch über die mögliche Verlegung von Patienten in andere Länder.

Das Land steckt derzeit mitten in einer vierten Coronavirus-Welle. Bulgarien weist mit fast 23.000 Toten eine der höchsten Todesraten weltweit auf. Gleichzeitig hat es eine der niedrigsten Impfraten der EU – nur 24 Prozent der Bulgarinnen und Bulgaren sind vollständig geimpft.

Ausgangssperre in Rumänien ab 22.00 Uhr für Ungeimpfte

Rumänien hatte bereits CoV-Patienten ins Ausland verlegen müssen – die meisten davon ins benachbarte Ungarn. Auch Österreich hat zwei Covid-19-Intensivpatienten aus Rumänien aufgenommen. Auch in Rumänien ist nur knapp ein Drittel der Bevölkerung vollständig geimpft.

Wegen der erneut steigenden Infektionszahlen gilt dort ab morgen eine landesweite Maskenpflicht, größere Veranstaltungen wie Hochzeiten und Konferenzen werden einen Monat lang verboten. Für den Besuch von Fitnessstudios, Einkaufszentren und Restaurants ist ein Gesundheitspass erforderlich – eine Ausnahme gilt für Gottesdienste. Für Ungeimpfte wird eine Ausgangssperre ab 22.00 Uhr verhängt.