Sterbehilfe: Diakonie kritisiert kurze Begutachtungfrist

Die Diakonie ärgert sich über die kurze Begutachtungsfrist zur neuen Sterbehilferegelung. Die Dauer von drei Wochen sei „skandalös“, meinte Direktorin Katharina Maria Moser heute in der ORF-„Pressestunde“.

Auch dass in einer so sensiblen Frage hinter verschlossenen Koalitionstüren verhandelt worden sei, findet sie falsch. Wie schon Bischof Michael Chalupka forderte Moser einen Rechtsanspruch auf Palliativversorgung.

Dass es hier mehr Mittel geben soll, begrüßte die Diakonie-Direktorin. Doch sei der Vollausbau 2026 „reichlich spät“. Auch wäre ein Anspruch zentral. Dabei gehe es vor allem darum, dass man die entsprechende Versorgung auch im hintersten Tal wahrnehmen könne.

Vorgehen in eigenen Einrichtungen noch offen

Offen ließ Moser, wie die Diakonie in ihren Einrichtungen auf den Wunsch nach Sterbehilfe reagieren wird. Dass Betroffene ausziehen müssten, lehnte die Direktorin ab. Ob man allfällig gegründete Vereine in die Diakonie-Häuser hineinlassen würde, um dort bei Suizid zu assistieren, ist für Moser noch zu überlegen.

Klar sei aber, dass die Diakonie sicher kein Anbieter von assistiertem Suizid werde. Die Aufgabe der Organisation liege in der Palliativ- und Hospizversorgung.

Von Bundeskanzler Alexander Schallenberg (ÖVP) erwartet sich Moser Schritte in Richtung evangelische Kirche. Konkret forderte sie, den Karfreitag als Feiertag wieder einzuführen, und zwar für alle. Schließlich sei dieser Tag beispielsweise auch für die katholische Tradition wichtig.