83 Anzeigen nach Demo gegen „3-G“-Pflicht in Mailand

Eine Festnahme und 83 Anzeigen ist die Bilanz einer Demonstration gegen die „3-G“-Pflicht, an der sich gestern Nachmittag in Mailand Tausende Menschen beteiligt haben. Die Menschen wurden angezeigt, weil sie sich an einer nicht erlaubten Demonstration beteiligten. Einigen wurde Gewalt vorgeworfen. Zu den Angezeigten zählten auch neun Rechtsextremisten, denen Verherrlichung des Faschismus zur Last gelegt wird.

Dutzende von Demonstrationen mit Tausenden von Menschen fanden in mehreren italienischen Städten statt, darunter Turin, Bologna, Rom und Neapel. Sie forderten die sofortige Abschaffung der seit dem 15. Oktober geltenden „3-G“-Pflicht für alle Arbeitnehmer sowie der Impfpflicht für das Gesundheitspersonal.

Hohe Impfquote als Ziel

Die Regierung von Premier Mario Draghi bleibt allerdings bisher hart. Nur wenn 90 Prozent der Bevölkerung im Alter von über zwölf Jahren geimpft wären, käme die Abschaffung der „3-G“-Pflicht infrage, hieß es. In Italien sind laut Regierungsangaben 86 Prozent der impfbaren Bevölkerung durchgeimpft. Die Regierung hat bereits mit der Verabreichung der dritten Impfdosis an gebrechliche Menschen begonnen.

Eine Delegation von Demonstranten in Triest, die seit über einer Woche gegen die „3-G“-Pflicht für alle Arbeitnehmer in Italien protestieren, traf Landwirtschaftsminister Stefano Patuanelli. Sie forderten von dem aus Triest stammenden Minister die sofortige Abschaffung der „3-G“-Pflicht. Patuanelli versprach, er werde der Regierung über das Anliegen berichten.