Guterres fordert sinnvollere Impfstoffverteilung

Anlässlich des Weltgesundheitsgipfels in Berlin hat UNO-Generalsekretär Antonio Guterres heute eine sinnvollere Verteilung von Coronavirus-Impfstoffen gefordert: „Impfnationalismus und Horten von Impfstoff bringt uns alle in Gefahr“, so Guterres. Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, sagte, Regierungen und Hersteller müssten „viel mehr Impfdosen vor allem an die am stärksten gefährdeten Länder liefern“.

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres
Reuters/John Minchillo

Nur so könne die Pandemie unter Kontrolle gebracht werden, sagte Ghebreyesus weiter. „Der Schaden, den Covid-19 verursacht hat, macht deutlich, dass wir eine stabilere globale Gesundheitsarchitektur und politischen Willen auf höchster Ebene brauchen.“ Er forderte einen „globalen Pandemiepakt“.

„Ziel ist erreichbar“

„Die Pandemie wird enden, wenn die Welt sich entscheidet, sie zu beenden“, so Ghebreyesus. Man wisse von fast 50.000 registrierten Todesfällen pro Wochen – damit sei die Pandemie noch lange nicht vorbei. Er erinnerte an das WHO-Ziel, wonach bis Jahresende mindestens 40 Prozent der Menschen in jedem Land geimpft sein sollen. „Dieses Ziel ist erreichbar“, wie Ghebreyesus hier anfügte.

Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, sprach sich ebenfalls für mehr internationale Zusammenarbeit aus: „Grenzüberschreitende Gesundheitsbedrohungen müssen grenzüberschreitend bekämpft werden“, sagte von der Leyen in der Videoübertragung. „Wir brauchen einen weltweit gültigen Standard für Gesundheitsvorsorge.“

Themen des diesjährigen Weltgesundheitsgipfels sind unter anderem Impfgerechtigkeit und Gesundheit als globales Gut sowie künstliche Intelligenz in der Gesundheitsversorgung. Die Veranstaltung, bei der rund 6.000 Expertinnen und Experten aus hundert Nationen über die globale Gesundheitsversorgung diskutieren, dauert bis 26. Oktober und kann online verfolgt werden.