Heldenplatz in Wien
ORF.at/Carina Kainz
Inklusive „Impfburg“

Nationalfeiertag mit kleinem Programm

Die Pandemie sorgt auch heuer wieder für einen Nationalfeiertag unter besonderen Vorzeichen. Die Angelobung der Rekruten auf dem Wiener Heldenplatz hat zwar stattgefunden, die Leistungsschau des Bundesheeres musste bis auf eine Flugeinlage aber virtuell ablaufen. Das Coronavirus macht unterdessen die Hofburg zur „Impfburg“ – dort eröffnete im Marmorsaal eine Impfstraße der besonderen Art.

Das traditionelle Programm fällt angesichts der Pandemie abgespeckt aus, einige Programmpunkte gibt es aber doch. Auf dem Heldenplatz fand nach dem Sonderministerrat am Vormittag die traditionelle Kranzniederlegung statt. Als erster an der Reihe war Bundespräsident Alexander Van der Bellen, der in Begleitung von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) durch eine Ehrenformation der Garde empfangen wurde. Danach legte auch die Regierung nach ihrem Sonderministerrat einen Kranz nieder.

Darauf folgte die Angelobung von Rekruten: Heuer wurden dabei wieder 100 Personen angelobt – letztes Jahr waren es nur zwölf. Danach gab es einen Eurofighter- und Hercules-Überflug samt Fallschirmabsprung und Schaltung ins Cockpit. Es wurde im Vorfeld dazu appelliert, die Schau von zu Hause aus zu verfolgen.

Kranzniederlegung von Bundespräsident Alexander Van der Bellen am Äußeren Burgtor der Wiener Hofburg
APA/Bundesheer/Peter Lechner
Bundespräsident Alexander Van der Bellen bei der traditionellen Kranzniederlegung

Impfen im Marmorsaal

Ein besonderes Angebot für Impfwillige gibt es heuer in der Hofburg. Diese wird zwischen 12.00 und 18.00 Uhr zur „Impfburg“. Im feierlichen Marmorsaal kann man sich den ersten Stich, aber auch die zweite und dritte Impfung geben lassen. Danach kann auch die Präsidentschaftskanzlei besichtigt werden. Zwar wurde im Vorfeld dazu aufgefordert, online oder telefonisch einen Termin zu vereinbaren. Es gibt aber auch ein Kontingent für Kurzentschlossene.

Abseits davon gibt es heuer in Parlament, Bundeskanzleramt und Co. leider keine offenen Türen. Digitale Rundgänge und Begleitinfos werden aber online angeboten, das Parlament informiert unter anderem über den Umbau. Auch der Verfassungsgerichtshof (VfGH) bietet online ein Sonderprogramm.

Die Leistungsschau des Bundesheeres auf dem Heldenplatz wird ebenfalls großteils virtuell ablaufen. Sie findet als dreistündiges „Hybridevent“ statt. Dabei werde es auch die Möglichkeit geben, virtuell in verschiedene Rollen und Funktionen eines Soldaten bzw. einer Soldatin zu schlüpfen, kündigte das Verteidigungsministerium an. Ab 9.05 werden die Feierlichkeiten live auf ORF2 übertragen. Dort ist dann auch um 19.45 Uhr die traditionelle Ansprache des Bundespräsidenten zu sehen.

Polizei und Ministerien zeigen Arbeit

Gleich in der Nähe des Heldenplatzes können sich vor dem Innenministerium auf dem Minoritenplatz Interessierte über den Polizeiberuf informieren und Spezialeinheiten wie die Cobra und die Alpinpolizei kennenlernen. Auch andere Tätigkeitsbereiche des Innenministeriums wie das Staatliche Krisen- und Katastrophenmanagement sowie der Zivilschutz werden am Nationalfeiertag präsentiert.

Soldaten der Garde beim Show-Exerzieren am Wiener Heldenplatz
Bundesheer/Karlovits
Bereits im Vorfeld präsentierte sich das Bundesheer

Außerdem an Ort und Stelle sind das Österreichische Rote Kreuz mit dem „Team Österreich“, der Bundesfeuerwehrverband, die Wasserrettung, der See- und Stromdienst der Polizei, die Initiative Gemeinsam.Sicher und die Bergrettung sowie das Kuratorium Sicheres Österreich.

Nur wenige Meter entfernt präsentiert sich das Außenministerium. Im Fokus des diesjährigen Tages der offenen Tür stehen dabei das Krisenmanagement und konsularische Hilfeleistungen für Österreicherinnen und Österreich im Ausland. Für alle, die selbst an einer Laufbahn im Außenministerium interessiert sind, stehen zudem Mitarbeiter der Personalabteilung für Fragen zu Karrieremöglichkeiten im auswärtigen Dienst bereit.

Freier Eintritt in viele Museen

Auch kulturell wird einiges geboten. Die Nationalbibliothek und ihre vielen Museen laden zum „Tag der offenen Tür“ bei freiem Eintritt. Auch in den Bundesländern gibt es anlässlich des Nationalfeiertags vielerorts freien Eintritt. In der Steiermark etwa können ebenfalls fast alle Standorte des Universalmuseums Joanneum gratis besucht werden. Im Burgenland laden 39 Museen und Sammlungen wieder zu einem Gratisbesuch ein, etwa das Landesmuseum Burgenland und die Burg Schlaining – mehr dazu in burgenland.ORF.at.

In Innsbruck wird anlässlich des Nationalfeiertags der Tiroler-Adler-Orden verliehen, auch der große Zapfenstreich findet statt. Museen und Kultur trotzen der Pandemie – mehr dazu in tirol.ORF.at. Auch das Salzburg Museum kann gratis besucht werden. Angebote speziell zum Nationalfeiertag gibt es auch in Niederösterreich. In den Nationalparks Thayatal-Podyji und im Nationalpark Donau-Auen finden etwa spezielle Wanderungen statt.

Wetter durchwachsen

Das vielerorts schöne Wetter der letzten Tage hält sich am Nationalfeiertag leider nicht. Der Tag verläuft frisch und unbeständig, von Westen her ziehen Wolkenbänder durch. Von Vorarlberg bis Kärnten kann es auch regnen. Zwischendurch kommt aber auch die Sonne heraus. Die Temperaturen bewegen sich zwischen sechs und 14 Grad.