„Unverständnis“ in Berlin über Botschaftereklat in Türkei

Die deutsche Bundesregierung reagiert verstimmt auf die Drohung des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan, den deutschen Botschafter und Diplomaten weiterer Länder zu unerwünschten Personen zu erklären.

Diese Aussagen nehme die Regierung „mit Sorge zur Kenntnis und auch mit Unverständnis“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert heute in Berlin. Er betonte ebenso wie eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes, dass bisher keine formale Mitteilung der Türkei in dieser Sache eingetroffen sei.

„Sorge“ über Erdogan-Drohung

Die deutsche Bundesregierung hat auf die Drohung des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan, den deutschen Botschafter und andere Diplomaten zu unerwünschten Personen erklären zu wollen, verstimmt reagiert. Diese Aussagen nehme man „mit Sorge zur Kenntnis und auch mit Unverständnis“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin. Er betonte ebenso wie eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes, dass bisher keine formale Mitteilung der Türkei in dieser Sache eingetroffen sei.

Erdogan hatte am Samstag gesagt, er habe das türkische Außenministerium angewiesen, die Botschafter von insgesamt zehn Staaten zur „persona non grata“ zu erklären. Betroffen sind unter anderem Deutschland, Frankreich und die USA.

Außenamt: Noch keine formale Mitteilung zugestellt

Es sei bisher keine „derartige Mitteilung“ auf diplomatischem Wege zugestellt worden, sagte die Außenamtssprecherin zu Wochenbeginn. Mit den anderen betroffenen Staaten habe sich Berlin am Wochenende „intensiv“ beraten; diese Gespräche dauerten weiter an.

Sollte die Erklärung der Diplomaten zu unerwünschten Personen tatsächlich erfolgen, würde das im Widerspruch zu Tiefe und zur Bedeutung der deutsch-türkischen Beziehungen stehen, sagte die Sprecherin. Es würde auch nicht dem „Umgang unter NATO-Verbündeten“ entsprechen. Sofern es dazu komme, werde sich Deutschland erneut mit den anderen betroffenen Ländern über die Reaktion beraten.