Bericht: Baldwin zielte direkt auf Kamera

Nach dem tödlichen Schuss von Hollywood-Star Alec Baldwin auf eine Kamerafrau sind neue Details zu dem Unglück bekanntgeworden. Wie der US-Sender NBC unter Berufung auf das Vernehmungsprotokoll von Regisseur Joel Souza berichtete, zielte Baldwin bei Proben für eine Filmszene mit einer Requisitenwaffe direkt auf die Kamera. Als er die Waffe abfeuerte, wurde die Kamerafrau Halyna Hutchins tödlich getroffen.

Filmrequisiten bei der Bonanza Creek Ranch in Santa Fe
AP/Jae C. Hong

Die Polizei hatte zuvor Details aus zwei Untersuchungsberichten veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass ein Regieassistent Baldwin bei der Übergabe der Pistole versichert habe, dass es sich um eine „kalte Waffe“ ohne Munition handle. Der Assistent habe nicht gewusst, dass eine Patrone in der Waffe steckte, heißt es in dem Bericht.

Regisseur bestätigt Wechsel von Kamerateam

Überdies bestätigte Souza, laut den Dokumenten, dass Donnerstagfrüh eine neue Kameracrew engagiert werden musste, weil ein davor eingesetztes Team die Produktion verlassen hatte.

Die „Los Angeles Times“ hatte am Freitag berichtet, dass sich Mitarbeiter am Set über mangelnde Sicherheitsvorkehrungen beschwert und aus Protest die Produktion verlassen haben sollen. Am Mittwoch will die Polizei bei einer Pressekonferenz über die Ermittlungen informieren.

Kritik an Regieassistenten und Waffenmeisterin

Der Regieassistent, der Baldwin die Waffe gab, habe bereits bei einer früheren Produktion Sicherheitsstandards verletzt, hatte am Wochenende eine Technikerin für Spezialeffekte und Pyrotechnik dem Sender NBC gesagt. Sie habe mit dem Assistenten 2019 für die Reihe „Into the Dark“ beim Streaminganbieter Hulu gearbeitet. Das Produktionsteam dort erklärte, dass keine Beschwerden damals vorgebracht worden seien.

US-Medien berichteten zudem über Kritik an der 24-jährigen Waffenmeisterin, die für die ordnungsgemäße Handhabung aller Waffen am Set zuständig war. „Rust“ war erst der zweite Film, an dem sie in dieser Funktion beteiligt war.

Die Produktionsfirma Rust Movie Productions wies die Vorwürfe zurück. Es seien keine offiziellen Beschwerden über die Sicherheit von Waffen oder Requisiten am Set bekannt gewesen, zitierte die „New York Times“ aus einer Mitteilung.