UNO: Überarbeitete Klimaziele reichen nicht aus

Die überarbeiteten nationalen Klimapläne einer ganzen Reihe von Ländern reichen der UNO zufolge bei Weitem nicht aus, um den Klimawandel bedeutend zu verlangsamen. Die Welt steuere immer noch auf eine „katastrophale“ Erwärmung um 2,7 Grad bis Ende des Jahrhunderts zu, erklärten die Vereinten Nationen heute. Dieser „besorgniserregende Trend“ setze sich weiter fort.

Ein im September veröffentlichter UNO-Bericht hatte die nationalen Klimaschutzverpflichtungen von 191 Ländern im Rahmen des Pariser Abkommens bewertet, das die Erderwärmung auf unter zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter begrenzen soll. Ausgehend von den bis dahin festgelegten nationalen Zielen würden die weltweiten Treibhausgasemissionen demzufolge am Ende des Jahrzehnts um 16 Prozent höher liegen als im Jahr 2010.

Die Experten gehen davon aus, dass die Emissionen bis 2030 um 40 Prozent reduziert werden müssten, um die Klimaerwärmung auf 1,5 Grad zu beschränken. Für eine Beschränkung auf zwei Grad wären demzufolge 25 Prozent weniger Ausstoß bis 2030 nötig.

Warten auf China und Indien

Bis zum 12. Oktober reichten laut UNO 30 Länder überarbeitete Klimaziele ein – doch das ändere nichts daran, dass der Ausstoß bis 2030 insgesamt voraussichtlich ansteigen und nicht sinken werde. Seit dem 12. Oktober haben rund ein Dutzend weiterer Länder neue Zusagen gemacht, die noch nicht in die Berechnungen eingeflossen sind. Es wurde jedoch nicht erwartet, dass das die Situation grundsätzlich ändern würde.

Insbesondere China, das für mehr als ein Viertel der weltweiten Emissionen verantwortlich ist, hat noch keinen überarbeiteten Klimaplan vorgelegt. Auch Indien nicht.

Bei der UNO-Klimakonferenz im schottischen Glasgow (COP26) wird ab Ende dieser Woche über eine Verschärfung der bisherigen weltweiten Klimaschutzpläne verhandelt. Die Konferenz gilt als entscheidend für die Festlegung der internationalen Emissionsminderungsziele zur Verlangsamung der Erderwärmung.