Nach Putsch im Sudan: Aufruf zu Generalstreik

Nach dem Militärputsch im Sudan haben Ärzte und Beamte zum zivilen Widerstand durch einen Generalstreik aufgerufen. Man werde sich aus allen Krankenhäusern des Landes zurückziehen und nur noch Notfälle behandeln, kündigte der Ärzteverband Sudan Doctors Central Committee in der Nacht auf heute auf seiner Facebook-Seite an. Aus den Militärkrankenhäusern werde man sich komplett zurückziehen, hieß es weiter. Mitarbeiter der Ministerien, Verwaltung und Zentralbank kündigten in der Nacht einen Generalstreik an.

Nach der Machtübernahme des Militärs in dem ostafrikanischen Land mit rund 44 Millionen Einwohnern und Einwohnerinnen will der UNO-Sicherheitsrat sich am Nachmittag New Yorker Zeit in einer Dringlichkeitssitzung mit der Lage beschäftigen. Der höchste Militärvertreter im Sudan, General Abdel Fattah al-Burhan, hatte gestern die Entmachtung der zivilen Regierungsmitglieder verkündet und einen Ausnahmezustand verhängt. Das Internet, das Mobilfunknetz und Teile des Festnetzes sind seit gestern Früh gestört, die meisten Menschen können keine Anrufe mehr tätigen.

Der Verbleib des Ministerpräsidenten Abdullah Hamduk, der seit August 2019 gemeinsam mit Burhan an der Spitze der Übergangsregierung stand, ist ungeklärt. Nach Einschätzung der Vereinten Nationen hat das Militär die Kontrolle über die Hauptstadt Khartum übernommen. Der Flughafen, Brücken und das Staatsfernsehen seien in der Hand der Streitkräfte und die Eingänge in die Stadt versperrt.