Brasilien will Ende illegaler Amazonas-Abholzung bis 2028

Kurz vor dem Start der UNO-Klimakonferenz COP26 hat Brasiliens international unter Druck geratene Regierung Maßnahmen zum Erhalt des Amazonas-Gebiets versprochen. Die brasilianische Delegation wird Vizepräsident Hamilton Mourao zufolge bei der COP ankündigen, die illegale Abholzung des Amazonas-Regenwalds bis 2027 oder 2028 zu beenden.

Präsident Jair Bolsonaro hatte im April beim Klimagipfel von US-Präsident Joe Biden noch 2030 als Ziel genannt. „Ein ehrgeizigeres Ziel wäre bei der internationalen Gemeinschaft meiner Meinung nach sehr willkommen“, sagte Mourao bei einer Pressekonferenz gestern (Ortszeit).

Starke Zunahme von Abholzung

Nach Angaben des Nationalen Instituts für Weltraumforschung (INPE), das Satellitendaten auswertet, legte die Abholzung des Regenwalds im brasilianischen Amazonas-Gebiet bis zum Vorjahr weiter zu. So wurden zwischen August 2019 und Juli 2020 laut INPE 11.088 Quadratkilometer Amazonas-Wald abgeholzt.

Das entspricht rund 4.340 Fußballfeldern pro Tag oder drei Fußballfeldern pro Minute – und bedeutet im Vergleich zum vorherigen Zeitraum einen Anstieg um 9,5 Prozent. Die abgeholzte Fläche war die größte seit 2008.

Schlüsselrolle beim Klimaschutz

Brasilien, wo in weiten Teilen in den vergangenen Monaten Wassermangel und Trockenheit geherrscht hat, wird eine Schlüsselrolle beim Klimaschutz zugeschrieben. Der Anteil des südamerikanischen Landes am Amazonas-Gebiet, das als wichtiger Speicher des klimaschädlichen Treibhausgases CO2 gilt, entspricht flächenmäßig der Größe Westeuropas.

Der ultrarechte Präsident Bolsonaro sieht das Amazonas-Gebiet vor allem als ungenutztes wirtschaftliches Potenzial.