Mehr als 90 Prozent der Klinikbetten in Russland belegt

Angesichts der dramatischen Coronavirus-Lage in Russland kommen immer mehr Krankenhäuser an ihre Belastungsgrenze. Rund 90 Prozent der für Coronavirus-Patientinnen und -Patienten geschaffenen Betten seien belegt, sagte Gesundheitsminister Michail Muraschko gestern in Moskau der Agentur Interfax zufolge.

In einigen Regionen seien die Kapazitäten noch einmal erhöht worden. Landesweit stünden damit 292.000 Klinikbetten bereit, sechs Prozent mehr als eine Woche zuvor. Jeder zehnte Patient befinde sich in einem ernsten Zustand.

Höchststand bei Toten

Heute wies die offizielle Statistik einen neuen Negativstand aus: 1.106 Menschen starben innerhalb eines Tages mit dem Virus – so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020. Binnen 24 Stunden wurden 36.400 Neuinfektionen registriert.

Aktuell seien mehr als 1,3 Millionen Menschen in dem flächenmäßig größten Land der Erde mit rund 146 Millionen Einwohnern erkrankt, sagte Muraschko. Ministerpräsident Michail Mischustin zufolge sollen zusätzlich umgerechnet 693,9 Millionen Euro in die Bekämpfung der Pandemie gesteckt werden, um etwa weitere Krankenhausbetten in besonders betroffenen Regionen zu schaffen.

Erst ein Drittel geimpft

Die Behörden wollen mit arbeitsfreien Tagen die Lage in den Griff bekommen. In einigen Regionen begannen sie bereits am Montag damit. In größeren Städten wie Moskau und St. Petersburg gelten zudem weitreichende Beschränkungen des öffentlichen Lebens.

Der Kreml sieht als Hauptgrund für die Infektionslage die geringe Impfquote. Erst ein Drittel der Bevölkerung ist laut Statistik vollständig geimpft.