Rettungsschiff brachte über 360 Menschen an Land

Nach tagelangem Warten hat die Organisation Ärzte ohne Grenzen 367 im Mittelmeer gerettete Flüchtlinge, Migranten und Migrantinnen an Land gebracht. Das Seenotrettungsschiff „Geo Barents“ legte gestern Abend im Hafen von Palermo auf Sizilien an. Dort sollten die Menschen, unter ihnen nach Angaben der Helfer 172 Kinder, auf das Coronavirus getestet und dann in Aufnahme- und Quarantänelager verteilt werden.

Palermos Bürgermeister Leoluca Orlanda kam laut Nachrichtenagentur ANSA zur Ankunft des Schiffes in den Hafen. „Lasst uns die Egoismen und politischen Hinterhältigkeiten überwinden“, sagte der Sozialdemokrat.

Von Schlauch- und Holzbooten gerettet

Die „Geo Barents“ hatte in der vergangenen Woche in mehreren Einsätzen die Menschen von Schlauch- und Holzbooten an Bord geholt. Seit dem Wochenende wartete das Schiff dann auf die Erlaubnis, einen Hafen ansteuern zu dürfen.

Die Sorgen wuchsen wegen der Vorhersagen von heftigen Stürmen in der Region südöstlich von Sizilien und südlich von Kalabrien. Nun erhielt das Schiff grünes Licht von den italienischen Behörden. „Worte können die Freude und Erleichterung an Bord nicht beschreiben“, twitterte die Organisation.

Viele Flüchtlinge und Migranten setzen sich an den Küsten Nordafrikas in der Hoffnung auf ein besseres Leben in Boote, um in die EU zu gelangen. Oft erreichen sie Italien oder werden von Seenotrettern aufgesammelt. Wenn die Küstenwache etwa in Libyen sie davor aber abfängt, werden sie zurückgeschickt.