Umfrage: Mehrheit sieht Autobahnausbau konträr zu Klimazielen

Die Österreicherinnen und Österreicher sehen den Ausbau von Autobahnen und Schnellstraßen im Widerspruch zu den Klimazielen. Nur ein Drittel hat sich bei einer Umfrage für den weiteren Ausbau ausgesprochen, eine Mehrheit von 63 Prozent lehnt diesen ab. 20,6 Millionen Tonnen CO2 hat der Verkehr in Österreich im Vorjahr verursacht – trotz Covid-19-Pandemie um 6,8 Millionen Tonnen mehr als im Jahr 1990, berichtete der VCÖ.

„Der Verkehr ist der einzige Sektor, dessen klimaschädliche Emissionen in den vergangenen 30 Jahren gestiegen sind. Die Verkehrszunahme macht die Einsparungen der anderen Sektoren wieder zunichte. Die Klimaziele im Verkehr sind nur mit einem anderen Mobilitätsverhalten zu erreichen“, sagte VCÖ-Vertreter Michael Schwendinger.

Zentralen Einfluss auf das Mobilitätsverhalten hat laut VCÖ die Verkehrsinfrastruktur. Der Verein hat im Vorfeld der COP26-Klimakonferenz von Glasgow vom Meinungsforschungsinstitut Market unter mehr als 1.200 Personen erheben lassen, welche Infrastrukturen aus Sicht der Bevölkerung ausgebaut werden sollen und welche nicht.

Mehrheit gegen weiteren Ausbau von Autobahnen

Sieben Prozent haben sich bei der Umfrage sogar für den Rückbau des Autobahnen- und Schnellstraßennetzes ausgesprochen. Auch Autofahrerinnen und Autofahrer, die mehrmals pro Woche hinter dem Lenkrad sitzen, sprachen sich mit 57 Prozent mehrheitlich für einen Autobahnbaustopp aus. Unter allen Befragten lehnen 63 Prozent einen weiteren Ausbau ab.

Knapp keine Mehrheit in der Bevölkerung findet allerdings die Aussage, dass der Bau zusätzlicher Autobahnen und Schnellstraßen nicht mehr zeitgemäß sei und generell beendet werden solle. 47 Prozent der Befragten stimmten hier zu.

80 Prozent sind jedoch dafür, dass vor dem Bau zusätzlicher Autobahnen und Schnellstraßen aufgrund der durch die Klimakrise stark veränderten Ausgangssituation klimaverträglichere Alternativen geprüft werden.