Klimakrise kommt laut Studie G-20-Staaten teuer

Die vom Menschen verursachte Erderwärmung hat auch schwere Folgen für die großen Industrienationen. Ohne eine drastische Verringerung der Treibhausgase drohten auch den G-20-Staaten neue Hitzewellen, Dürren, Waldbrände und Überschwemmungen, warnte heute eine Studie des italienischen Euro-Mittelmeer-Forschungszentrums für Klimawandel (CMCC) im Auftrag der europäischen Klimastiftung.

Vor dem Gipfel der großen Industrieländer (G-20) am Wochenende in Rom und dem am Sonntag beginnenden Weltklimatreffen (COP26) im schottischen Glasgow warnten die Wissenschaftler, dass die G-20-Staaten durch den Klimawandel 2050 im Schnitt mindestens vier Prozent ihrer Wirtschaftsleistung (BIP) pro Jahr einbüßen dürften. Bis 2100 wären es sogar acht Prozent, warnten die Wissenschaftler.

Einbußen auch bei Erreichen von Zwei-Grad-Ziel

Könnten die Emissionen so gesenkt werden, dass die Erwärmung auf zwei Prozent begrenzt werde, müsste etwa Deutschland 2050 immer noch ein Minus von 1,35 Prozent oder 45 Milliarden Euro hinnehmen. Im ungünstigen Fall müsste Deutschland 2050 auf 1,85 Prozent Wirtschaftsleistung jährlich verzichten – bis 2100 dann 2,95 Prozent. Landwirtschaft, Tourismus und Küstenregionen seien besonders bedroht.

„Es ist an der Zeit, dass die G-20 ihre Wirtschaftsagenda zu einer Klimaagenda machen“, meinte Laurence Tubiana, Chefin der europäischen Klimastiftung. „Das Zeitfenster für wirksame Maßnahmen schließt sich schnell.“ Die G-20-Länder stünden vor einer Entscheidung: „Die Weltwirtschaft zu schützen und einen raschen Übergang in eine klimaneutrale Zukunft einzuleiten – oder die Weltwirtschaft durch klimaschädliche Politik aus den Angeln zu heben.“