Ruf nach gerechterer Impfstoffverteilung vor G-20-Gipfel

Vor dem Gipfeltreffen der G-20 in Rom haben Hilfsorganisationen mehr Unterstützung für ärmere Länder in der CoV-Pandemie gefordert. Die Organisation Oxfam rief die Staats- und Regierungschefs am Donnerstag auf, bei ihrem Treffen am Wochenende die „skandalöse Ungleichheit beim Zugang zu Covid-19-Impfstoffen zu beenden“.

In den ärmsten Teilen der Welt seien kaum zwei Prozent der Bevölkerung mit mindestens einer Dosis geimpft, während die Impfquote in wohlhabenden Ländern teilweise bei über 70 Prozent liege.

Die reichen Staaten hätten den Ländern mit niedrigerem Pro-Kopf-Einkommen nur einen Bruchteil der versprochenen Impfdosen zur Verfügung gestellt, beklagte Oxfam. Die Hilfsorganisation verlangte eine Aussetzung des Patentschutzes für CoV-Impfstoffe, „um die Produktion zu steigern und die Kosten für alle zu senken“.

Warnung vor neuen Varianten

Auch die Hilfsorganisation ONE rief die G-20 zum Einsatz für mehr Impfgerechtigkeit auf. „Es kann doch nicht sein, dass wir in Deutschland bereits diskutieren, wer wann die dritte Impfung bekommt, während die meisten Menschen in ärmeren Ländern noch nicht einmal die Aussicht auf eine Erstimpfung haben“, erklärte der Chef von ONE Deutschland, Stephan Exo-Kreischer.

„Je länger die Menschen weltweit ungeimpft sind, desto mehr Corona-Varianten wird es geben, die nicht vor unseren Grenzen haltmachen werden.“ Die G-20 müsse daher alles daransetzen, „dass endlich alle Menschen auf der Welt Zugang zu Impfstoffen erhalten“.