Deutlicher Anstieg bei Geldwäsche im ersten Pandemiejahr

Die Geldwäschemeldestelle des Bundeskriminalamts hat im Vorjahr einen signifikanten Arbeitsanstieg verzeichnet. Im ersten Jahr der Pandemie sind über 5.000 Akteneingänge bearbeitet worden, davon über 4.300 Verdachtsmeldungen. Das entsprach einem Plus von fast 40 Prozent. Mit 89 Verurteilungen wegen Geldwäsche wurde in strafrechtlicher Hinsicht ein neuer Rekord erreicht.

Aufgrund von Verdachtsmeldungen oder im Zusammenhang mit Straftaten wurden rund 30,3 Mio. Euro an Vermögenswerten sichergestellt, die mit Geldwäsche oder Terrorismusfinanzierung in Verbindung standen. Davon machten Immobilien insgesamt 25 Mio. Euro aus.

„Das konsequente Vorgehen gegen Geldwäsche ist vor allem der Kampf gegen die organisierte Kriminalität und ihre Strukturen“, sagte Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) heute anlässlich der Veröffentlichung des „Lageberichts Geldwäscherei“ fest.

Wie die Spezialisten vom Bundeskriminalamt am Donnerstag bekräftigten, hat die Pandemie neue Trends und Betrugsmuster hervorgebracht. Darunter etwa Fake-Shops, die vorgeben, medizinische Produkte wie Schutzmasken oder Desinfektionsmittel zu verkaufen, aber nach Erhalt des Geldes nicht liefern. Auch auf öffentliche Fördermittel hatten es die Kriminellen abgesehen. Mit betrügerischen Taktiken wurden zunächst Förderungen erschlichen und anschließend mittels Geldwäsche die Herkunft dieser Zahlungen verschleiert.