Russland versucht kritische CoV-Lage in Griff zu bekommen

Mit neuen CoV-Höchstständen in Russland hat in der Hauptstadt Moskau ein Teillockdown zur Eindämmung der Pandemie begonnen. Seit heute sind lediglich Supermärkte und Apotheken noch geöffnet. Bis mindestens 7. November müssen Schulen, Kinos, Einkaufszentren und Fitnessstudios geschlossen bleiben. Restaurants und Cafes dürfen lediglich Essen und Getränke zum Mitnehmen anbieten.

Landesweit sollen arbeitsfreie Tage von Samstag an gelten. Präsident Wladimir Putin hatte verfügt, dass der Lohn in dieser Zeit weitergezahlt werde. Das gilt hauptsächlich nur für den öffentlichen Dienst. Medien hatten zuletzt berichtet, dass Russen massenhaft auf Urlaub ins Ausland fliegen wollten, etwa nach Ägypten.

Laut offizieller Statistik wurden heute landesweit mehr als 40.000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden registriert – so viele wie nie zuvor seit Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020. Auch die Zahl der CoV-Toten pro Tag erreichte mit 1.160 einen neuen Höchstwert.

Erst ein Drittel vollständig geimpft

Erst ein Drittel der 146 Millionen Menschen in Russland ist offiziellen Angaben zufolge vollständig geimpft. Es sei noch keine Entscheidung getroffen worden, ob es eine landesweite Impfpflicht geben werde, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow.

„Mal sehen, wie sich die Lage entwickelt.“ Bisher gibt es in einigen Regionen für bestimmte Berufe eine Pflicht, sich immunisieren zu lassen. Putin hatte sich erst vorige Woche gegen eine Impfpflicht ausgesprochen.

Unklar war, ob die arbeitsfreien Tage verlängert werden. Diese Möglichkeit hatte Putin nicht ausgeschlossen. Ob künftig etwa für die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs QR-Codes als digitaler Nachweis einer CoV-Impfung oder überstandenen Krankheit notwendig seien, liege in der Entscheidung der Regionen, sagte Peskow.