Erneut Roma-Ausschreitungen in Griechenland

In Griechenland ist es heute erneut zu Ausschreitungen gekommen, nachdem vor fünf Tagen ein 20-jähriger Mann durch Polizeischüsse ums Leben gekommen war. Das Opfer gehörte der Volksgruppe der Roma an. Einige Roma besetzten im Protest gegen Polizeigewalt ein Teilstück der wichtigsten Autobahn des Landes, die Athen mit der westgriechischen Hafenstadt Patras verbindet.

Die Polizei setzte Schlagstöcke ein, um die Fahrbahn zu räumen, wie der öffentlich-rechtliche griechische Rundfunk berichtete. Gestern Abend hatten Unbekannte Steine auf zwei Streifenwagen geschleudert. Zuvor waren am Dienstag bei Zusammenstößen zwei Polizisten verletzt worden, als Unbekannte mit einer Schrotflinte aus einer Demonstration von Roma heraus geschossen hatten. Nicht nur Roma, auch linke Gruppierungen protestieren seit dem Vorfall fast jeden Abend im Zentrum Athens und skandieren „Polizeimörder“.

Mann durch Schüsse getötet

Hintergrund des Konflikts ist eine Autojagd in Athen am Samstag: Polizisten hatten den jungen Mann dabei durch Schüsse getötet. Ein weiterer Insasse wurde bei der Verfolgungsjagd verletzt, ein dritter flüchtete. Das Fahrzeug der Männer hatte zuvor Polizisten auf Motorrädern angefahren und dabei sieben Beamte verletzt.

Die griechische Regierung hat eine Untersuchung des Vorfalls angeordnet. Es solle festgestellt werden, ob es sich um einen Fall von Polizeigewalt handle, berichtete der öffentlich-rechtliche Rundfunk. Die Justiz leitete ebenfalls Ermittlungen ein.