Priester in Italien erstochen – lebenslange Haft

Ein Schwurgericht in der norditalienischen Stadt Como hat gestern einen 56-jährigen Tunesier zu lebenslänglicher Haft verurteilt, der am 15. September 2020 einen Priester angegriffen und mit Messerstichen tödlich verletzt hatte. Die Richter lehnten die Argumentation der Verteidigung ab, der Täter sei unzurechnungsfähig. Ihrer Ansicht nach hatte der Täter den Mord an dem Priester geplant.

Die Tötung des katholischen Priesters Roberto Malgesini auf offener Straße hatte in Italien Bestürzung und Anteilnahme ausgelöst. Der 51-jährige Geistliche war wegen seines besonderen Engagements für Geflüchtete bekannt. Der Tunesier hielt sich seit Jahren illegal im Land auf. Die Tat ereignete sich im Zentrum Comos, als Malgesini offenbar dabei war, Frühstück an Bedürftige zu verteilen.

Nach dem Angriff stellte sich der blutverschmierte Täter wenige hundert Meter entfernt bei einer Polizeistation. Über das Motiv liegen bis heute keine gesicherten Angaben vor. Medienberichten zufolge soll der Täter unter „psychischen Problemen“ gelitten haben. Gegen ihn seien seit 2015 mehrere Ausweisungsverfügungen verhängt worden. Zuletzt hielt er sich in einer Obdachlosenunterkunft in Como auf.