Oklahoma richtet verurteilten Mörder mit Giftspritze hin

Trotz einer Reihe von Problemen bei Hinrichtungen in der Vergangenheit hat der US-Bundesstaat Oklahoma die Todesstrafe eines verurteilten Mörders vollstreckt. Der 60-jährige John Grant starb gestern Abend durch die Giftspritze. Er erbrach sich dabei und erlitt Krämpfe, wie Zeugen berichteten.

Es war die erste Hinrichtung seit sechs Jahren in Oklahoma. Der Oberste Gerichtshof hatte zuvor die Entscheidung eines anderen Gerichts kommentarlos aufgehoben, das die Hinrichtung vorübergehend gestoppt hatte.

Beruhigungsmittel Midazolam

Grants Anwälte hatten argumentiert, dass die Verwendung des Beruhigungsmittels Midazolam eine grausame und ungewöhnliche Bestrafung darstelle. Midazolam wurde als möglicher Faktor bei einer Reihe von Vorfällen bei Hinrichtungen in Oklahoma identifiziert. Der Letzte ereignete sich im Jahr 2015, daraufhin waren Hinrichtungen in dem Bundesstaat ausgesetzt worden.

Eine Klage gegen die Hinrichtungen per Giftspritze in Oklahoma soll ab Februar 2022 vor Gericht verhandelt werden. Ein Berufungsgericht hatte alle Hinrichtungen bis zu einer Entscheidung in diesem Fall ausgesetzt. Die Staatsanwaltschaft des Bundesstaates wandte sich daraufhin an den Obersten Gerichtshof und beantragte erfolgreich die Aufhebung der Aussetzung.

Der Afroamerikaner Grant war 1998 wegen des Mordes an einem weißen Angestellten der Gefängniskantine zum Tode verurteilt worden. Er habe sich erbrochen und etwa zwei Dutzend Mal am ganzen Körper gezuckt, bevor er für tot erklärt wurde, berichteten der Hinrichtung beiwohnende Journalisten danach auf einer Pressekonferenz.