Pakistanische Islamisten setzen Marsch auf Islamabad fort

In Pakistan marschieren Anhänger einer islamistischen Partei (TLP) trotz aller Warnungen der Regierung weiter auf die Hauptstadt Islamabad zu. Sie fordern die Ausweisung des französischen Botschafters wegen der Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen in Frankreich im vergangenen Jahr. Innenminister Sheikh Rashid Ahmed sagte heute, paramilitärische Kräfte hätten Polizeibefugnisse in der gesamten Provinz Punjab erhalten, um den Protest aufzuhalten. Am Mittwoch hatte er erklärt, man wolle hart gegen die Gruppierung durchgreifen.

Tausende Anhänger der Tehreek-e Labbaik Pakistan (TLP) haben seit dem Beginn ihres Marsches in der Stadt Lahore im Osten des Landes mehr als 100 Kilometer zu Fuß, mit Autos, in Bussen und auf Motorrädern zurückgelegt. Zuletzt befanden sie sich in der Stadt Gujranwala.

Gewaltsame Zusammenstöße mit Polizei

Die Demonstranten haben auf ihrem Marsch von der Polizei geschaffene Hindernisse wie Gräben, Containerwände überwunden und auch Beschuss mit Tränengas getrotzt. Sie sind immer wieder gewaltsam mit Sicherheitskräften zusammengestoßen. In den vergangenen sieben Tagen sind mindestens sieben Polizisten dabei ums Leben gekommen. Auch zahlreiche Demonstranten sind verletzt worden.

Die mittlerweile verbotene TLP ruft in Pakistan immer wieder zu Massenprotesten auf, die oft ganze Städte oder Hauptverkehrsadern lahmlegen. Sie setzt damit die Regierung für ihre Anliegen unter Druck. Die Partei wurde 2017 mit ihrem Eintreten für Gesetze bekannt, die eine Todesstrafe für jene vorsehen, die der Beleidigung des Islam oder des Propheten Mohammed schuldig gesprochen wurden.