NGO: Bei Gefechten in Myanmar viele Gebäude niedergebrannt

Bei Gefechten im Norden Myanmars sind nach Angaben von Save the Children in einer weitgehend verlassenen Kleinstadt mindestens 100 Gebäude vorsätzlich niedergebrannt worden. Darunter sei auch ein Büro von Save the Children, berichtete die internationale Hilfsorganisation gestern. Die zehn Mitarbeiter hätten fliehen müssen.

In Myanmar hatte das Militär am 1. Februar 2021 die Macht ergriffen und die Regierung der Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi gestürzt. Friedliche Massenproteste wurden niedergeschlagen. Am 1. August wurde eine „Übergangsregierung“ ernannt; Wahlen soll es erst im August 2023 geben. Mittlerweile gibt es bewaffneten Widerstand gegen die Militärherrschaft insbesondere in entlegeneren Gebieten mit ethnischen Minderheiten.

Das Militär habe seine Offensive in der abgelegenen Region des an Indien grenzenden Bundeslandes Chin verstärkt, erklärte Save the Children. In der weitgehend verlassenen Stadt Thantlang, die vor den Kämpfen rund 10.000 Einwohner gehabt habe, seien schwere Waffen eingesetzt worden. Es gebe keine Feuerwehr an Ort und Stelle. Die Brände drohten, die ganze Stadt zu zerstören. Chin ist eine von ethnischen Minderheiten geprägte Region mit starkem Anteil von Christen.

Save the Children äußerte sich besorgt über das Schicksal der vermutlich 20 in der Stadt verbliebenen Kinder. Man befürchte die Zerstörung Hunderter aus Holz gebauter Wohnhäuser. Viele Einwohnerinnen und Einwohner seien in umliegende Dörfer und über die Grenze nach Indien geflohen.