Moldawien und Gasprom: Einigung im Gasstreit

Moldawien und Russland haben in ihrem zuletzt zugespitzten Gasstreit überraschend schnell eine Einigung erzielt. Der Liefervertrag mit dem russischen Staatskonzern Gasprom werde um weitere fünf Jahre verlängert, teilte eine Sprecherin der moldawischen Regierung gestern Abend mit.

Auch beim Preis und bezüglich der Schulden, die Moldawien an Russland zurückzahlen soll, konnten demzufolge bei Gesprächen in der russischen Ostsee-Metropole St. Petersburg Einigungen erzielt werden. Auch Gasprom bestätigte die Vertragsverlängerung und sprach von „gegenseitig vorteilhaften Bedingungen“. Weitere Details wurden noch nicht bekannt.

Hohe Rückzahlungsforderungen aus Moskau

Der bisherige Vertrag zwischen der verarmten Ex-Sowjetrepublik Moldawien und Gasprom war eigentlich schon Ende September ausgelaufen, dann aber noch einmal um einen Monat verlängert worden. Bei den Verhandlungen gab es zuletzt großen Streit – vor allem um den aus Moldawiens Sicht zu hohen Gaspreis sowie um russische Rückzahlungsforderungen moldawischer Schulden in Höhe von mehr als 700 Millionen US-Dollar, die Chisinau so nicht anerkannte.

Angesichts der dramatischen Energiesituation verhängte Moldawien kürzlich sogar einen einmonatigen Notstand. Befürchtet wurde, dass die Menschen in dem krisengeschüttelten Land, das vom russischen Gas abhängig ist, im Winter im Kalten sitzen könnten. Die EU sicherte zusätzliche Hilfen in Höhe von 60 Millionen Euro zu.