Gäste in einem Restaurant mit Mobiltelefonen
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„2-G“ und FFP2-Masken

Auch Niederösterreich verschärft CoV-Regeln

Niederösterreich ist am Samstag dem Vorbild mehrerer anderer Bundesländer gefolgt und hat neue Coronavirus-Maßnahmen angekündigt. Mit Ausnahme von Vorarlberg und dem Burgenland haben somit alle Bundesländer ihre regionalen CoV-Regeln verschärft.

Wie Niederösterreichs Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) und Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) per Aussendung mitteilten, ist für die Nachtgastronomie und bei Großveranstaltungen ab 500 Personen ab dem 8. November ein „2-G“-Pflicht vorgesehen. Die Bereiche können also ab diesem Zeitpunkt nur geimpft oder genesen betreten werden.

Ebenfalls ab dem 8. November kommt eine FFP2-Maskenpflicht im gesamten Handel sowie in Museen und Bibliotheken. Begründet wurde der Schritt unter anderem mit der Lage in den Spitälern. „Nach Aussagen von unseren Verantwortlichen in der niederösterreichischen Landesgesundheitsagentur kann aktuell für manche Bereiche nicht mehr ausgeschlossen werden, dass in absehbarer Zeit Routineoperationen verschoben werden müssen“, führte Landesvize Pernkopf ins Treffen – mehr dazu in noe.ORF.at.

Kritik an den Maßnahmen kam von FPÖ-NÖ-Chef Udo Landbauer. Die geplanten Schritte würden der „ohnehin angeschlagenen Nachtgastronomie den Todesstoß versetzen und die Christkindlmärkte massiv beeinträchtigen“, hielt er fest. Die Verschärfung entbehre jeglicher Grundlage.

Über 6.000 neu registrierte Fälle

Angesichts der zuletzt deutlich gestiegenen Neuinfektionsahlen hatte nach der Steiermark und Tirol am Freitag auch Oberösterreich eine Verschärfung der Maßnahmen angekündigt. Oberösterreich ist derzeit das Bundesland mit den meisten nachgewiesenen täglichen Neuinfektionen. Wie die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit am Samstag mitteilte, stieg die 7-Tage-Inzidenz in Oberösterreich am Samstag auf über 500. Von den zuvor vom Gesundheits- und Innenministerium bundesweit gemeldeten 6.102 neu registrierten Coronavirus-Fällen kommen rund 1.900 aus Oberösterreich – mehr dazu in ooe.ORF.at.

Schon seit Freitag müssen in Oberösterreich im Handel und in Kultureinrichtungen, in denen keine „3-G-Regel“ gilt, verpflichtend FFP2-Masken getragen werden. Wie bereits in Braunau, Freistadt und Gmunden wird ab Sonntag 0.00 Uhr Grieskirchen der vierte Bezirk in Oberösterreich mit einer Ausreise-Testpflicht – mehr dazu in ooe.ORF.at.

Kärnten verschärft mit 4. November

Die FFP2-Maskenpflicht im Handel führt auch Tirol wieder ein, allerdings erst ab dem 8. November. Im medizinischen Bereich wie in Pflegeheimen, Krankenhäusern und Ordinationen gilt dann die „2,5-G-Regel“ – geimpft, genesen oder PCR-getestet. Antigen-Tests werden dann nicht mehr akzeptiert – mehr dazu in tirol.ORF.at. In ihrer Empfehlung vom Donnerstag plädierte die Ampelkommission in Innenräumen für eine bundeseinheitliche FFP2-Regelung.

Nach einer Sitzung des Koordinationsgremiums beschloss Freitagabend auch Kärnten, strengere Maßnahmen zu setzen. Bereits ab 4. November sollen etwa die „2-G-Regel“ für die Nachtgastronomie und Veranstaltungen über 500 Personen kommen sowie eine FFP2-Maskenpflicht im Handel – mehr dazu in kaernten.ORF.at.

Im Burgenland sind vorerst keine Verschärfungen geplant. Die Belegung der Intensivstationen halte sich derzeit noch in Grenzen. Man werde die Situation aber genau im Auge behalten, hieß es aus dem Büro von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ).

In Vorarlberg soll die CoV-Lage hinsichtlich neuer Verschärfungen Anfang der Woche neu beurteilt werden. Das hänge von der Entwicklung der 7-Tage-Inzidenz sowie von der Situation in den Spitälern ab, sagte Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher (ÖVP) dem ORF Vorarlberg heute. Auf den Intensivstationen könne derzeit kein Anstieg beobachtet werden, sehr wohl aber auf den Normalstationen – mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.

Wiens Bürgermeister Ludwig für einheitliche Regeln

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig appellierte unterdessen in einem schriftlichen Statement gegenüber mehreren Medien sowie gegenüber der APA an die Bundesregierung, „klare, bundeseinheitliche Regelungen im Sinne der Sicherheit der Bevölkerung“ festzuschreiben und umzusetzen. Nur durch eine rasche Rückkehr zu strengeren, bundeseinheitlichen Maßnahmen könne die Entwicklung der vierten Welle und deren Auswirkungen nachhaltig eingedämmt werden, hieß es aus dem Wiener Rathaus. Damit solle auch verhindert werden, dass Österreich immer weiter zu einem „Fleckerlteppich“ von unterschiedlichen Regelungen wird.

Auch verwies sein Büro auf die seit Längerem strengere Linie in der Bundeshauptstadt: Mit diesem „Weg der Sicherheit“ habe man recht behalten, hieß es mit Blick auf die 7-Tage-Inzidenz, bei der Wien aktuell den niedrigsten Wert aller Bundesländer aufweist.

Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) erklärte im Ö1-Journal am Samstag indes neuerlich, er rechne damit, dass bereits Ende kommender Woche bzw. Anfang übernächster Woche 400 CoV-Patienten auf den Intensivstationen liegen werden. Dann könnten zeitgleich Stufe zwei und drei des Stufenplans in Kraft treten, so Mückstein. Antigen-Tests gelten dann etwa nicht mehr für Restaurants und Fitnesscenter.