Hunderttausende protestieren gegen Militärputsch im Sudan

Im nordafrikanischen Sudan haben heute Hunderttausende Menschen gegen den Miltärputsch demonstriert. Allein in der Hauptstadt Khartum sei eine sechsstellige Zahl an Demonstranten auf den Straßen, berichtete ein Reuters-Augenzeuge. Sie forderten die Wiedereinsetzung der von Zivilisten geführten Übergangsregierung und die Rückkehr auf den Pfad der Demokratie. Kundgebungen wurden auch im Osten und Norden sowie im Zentralsudan gemeldet. In der Stadt Omdurman starben nach Angaben von Ärzten zwei Menschen durch Schusswunden.

Schon in den vergangenen Tagen hatte es Proteste gegen das Vorgehen der Militärs gegeben. Bei Zusammenstößen wurden mindestens elf Demonstranten getötet. Der UNO-Sicherheitsrat hat den Putsch einhellig verurteilt. Die Übergangsregierung müsse wieder eingesetzt und alle von den Militärs inhaftierten Personen müssten sofort freigelassen werden, hatte es geheißen.

Das Militär hatte am Montag die Regierung aufgelöst und einen landesweiten Ausnahmezustand ausgerufen.