Proteste gegen „Grünen Pass“ in Mailand

In der norditalienischen Metropole Mailand sind gestern Abend erneut Tausende Menschen auf die Straßen gegangen, um gegen die CoV-Maßnahmen der Regierung zu protestieren. Die Demonstrantinnen und Demonstranten forderten die Abschaffung des „Grünen Passes“. Darunter versteht man den Nachweis über eine Coronavirus-Impfung, einen negativen Test oder eine Genesung. Das Zertifikat ist unter anderem nötig, um zur Arbeit gehen zu können.

Die Polizei in Mailand sprach von mehr als 4.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, wie die Nachrichtenagentur ANSA meldete. Einige hätten die vorgegebene Route verlassen und für Störungen im Straßenverkehr gesorgt. Vor dem Sitz des öffentlich-rechtlichen Senders Rai riefen viele „giornalista terrorista“ (Journalist Terrorist).

Seit der Ausweitung des „Grünen Passes“ auf die Arbeitswelt Mitte Oktober hatte es wiederholt heftige Proteste gegeben. In Triest etwa belagerten Gegnerinnen und Gegner der Regelung zeitweise einen Hafenzugang. In Rom gab es Krawalle und Ausschreitungen. Gestern demonstrierten in der italienischen Hauptstadt jedoch Tausende anlässlich des Gipfeltreffens der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G-20).