Treviso trauert um „Vater des Tiramisu“

Das traditionsreiche Restaurant Le Beccherie im norditalienischen Treviso gilt als einer der Ursprungsorte einer der wohl berühmtesten italienischen Nachspeisen – Medienberichten zufolge ist mit Aldo Campeol nun der „Vater des Tiramisu“ im Alter von 93 Jahren gestorben.

„Das Erbe, das er hinterlässt, ist süß, weich und cremig“, schreibt dazu heute die Zeitung „La Repubblica“, die so wie viele andere Medien des Landes Campeol in einem Nachruf einen zentralen Beitrag für die italienische Süßwarenindustrie zuschreibt. Der Legende zufolge habe der langjährige Restaurantchef eigentlich Eis zubereiten wollen, heißt es dazu beim „Fatto Quotidiano“ – hinter der Erfindung des Tiramisu stehe „wie es manchmal bei erfolgreichen Dingen der Fall ist“ somit der Zufall.

Das Originalrezept der von Campeol in den 60er Jahren zusammen mit seiner Frau Alba Di Pillo und dem damaligen Küchenchef Roberto Loli Linguanotto aus Keksen, Zucker, Eiern, Mascarpone, Kaffee und Kakao kreierten Nachspeise ist seit 2010 bei der Accademia Italiana della Cucina notariell hinterlegt.

Mit dem Tod Campeols habe Treviso nun einen „weiteren Stern in seiner Geschichte der Gastronomie und des Weines“ verloren, zitiert die Zeitung den Präsidenten der Region Venetien, Luca Zaia. Campeols lange Karriere als Gastronom und das von ihm geführte Traditionslokal Beccherie „haben jahrzehntelang das Beste aus Treviso hervorgebracht“, wie Zaia in seinem Nachruf weiter festhält.