Italien will 90 Prozent der Bevölkerung impfen

Während die italienische Regierung mit Protesten gegen die seit dem 15. Oktober geltende „3-G“-Pflicht für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer konfrontiert ist, setzt sich das Kabinett neue Impfziele. So will Gesundheitsminister Roberto Speranza 90 Prozent der Bevölkerung impfen. „Das ist ein ehrgeiziges Ziel, das in unserer Reichweite ist“, sagte Speranza, Gast des von Rai 3 gesendeten Programms „Mezz’ora in +“ gestern.

Laut Regierungsangaben haben 86 Prozent der Italiener im Alter von über zwölf Jahren zumindest eine Impfdosis erhalten. Italien hat bereits mit der Verabreichung der dritten Dosis an ältere und gebrechliche Menschen und an Personen im Alter von über 60 Jahren begonnen. Ab dem kommenden Jahr könnte die gesamte Bevölkerung ab zwölf Jahren die dritte Dosis erhalten. „Wir verfügen über genügend Dosen für den dritten Stich“, erklärte der Gesundheitsminister.

Trotz landesweiten Protesten hält die Regierung an der „3-G“-Pflicht fest, da die Infektionszahlen steigend seien. „Wir sind der Meinung, dass die ‚3-G‘-Pflicht in dieser Zeit von wesentlicher Bedeutung ist, da er es uns ermöglicht, alle Orte für Geselligkeit, Kultur, Restaurants, Schulen und Universitäten offen zu halten“, sagte der Minister.

Die Regierung sei außerdem bereit, bei weiterhin angespannter Lage auch den Ausnahmezustand wegen der Pandemie in Italien über den 31. Dezember 2021 hinaus zu verlängern, so der Minister. Auf dem am 31. Jänner 2020 ausgerufenen Notstand basieren mehrere Verordnungen, die die Regierung zum Schutz der öffentlichen Gesundheit ergriffen hat.