Explosionen in Mexiko nach Anzapfen von Gasleitung

Das illegale Anzapfen einer Flüssiggasleitung hat am Rande der mexikanischen Stadt Puebla zu schweren Explosionen geführt. Dabei kam mindestens ein Mensch ums Leben und elf weitere wurden verletzt, wie Vertreter der Regierung des gleichnamigen Bundesstaates heute in einer Pressekonferenz mitteilten. Zwischen 30 und 50 Häuser seien zerstört worden, sagte die Innenministerin von Puebla, Ana Lucia Hill.

Feuerwehrmänner auf dem Weg zu einem Brand bei einer explodierten Flüssiggasleitung in Puebla.
Reuters/Imelda Medina

Den Angaben zufolge waren der Polizei nachts gegen 1.30 Uhr eine weiße Wolke und starker Gasgeruch im Stadtteil San Pablo Xochimehuacan gemeldet worden. Gegen 2.50 Uhr kam es zu mindestens drei Explosionen. In der Zwischenzeit waren rund 2.000 Anwohner in einem Umkreis von einem Kilometer in Sicherheit gebracht worden – damit sei eine Tragödie enormen Ausmaßes verhindert worden, sagte der Gouverneur des südmexikanischen Bundesstaates, Miguel Barbosa. In den Trümmern werde nach möglichen weiteren Opfern gesucht.

Kriminelle Banden zapfen in Mexiko immer wieder Pipelines an, um Benzin oder Gas zu stehlen. Im vergangenen Jahr wurden nach Angaben des Verbands mexikanischer Flüssiggashändler mehr als 23.000 solche Fälle registriert, bei denen Flüssiggas im Wert von insgesamt mehr als 1,2 Milliarden Euro gestohlen wurde. Bei der Explosion einer Benzinleitung im Bundesstaat Hidalgo im Jänner 2019 kamen mindestens 135 Menschen ums Leben.