Schwerverletzter bei Messer- und Brandattacke in Tokio

Bei einem Messer- und Brandanschlag in einem Abteil der Keio-Linie in Tokio sind japanischen Medienberichten zufolge gestern Abend mindestens 17 Menschen verletzt worden. Einer der Verletzten erlitt demnach schwere Stichverletzungen und schwebte in Lebensgefahr. Die Polizei nahm den Berichten zufolge nach der Attacke einen Verdächtigen fest.

Dem als „Joker“ beschriebenen jungen Mann wird versuchter Mord vorgeworfen. Er soll in einem Abteil der Keio-Linie in Tokio mit einem Messer auf Passagiere losgegangen sein, eine ölartige Flüssigkeit vergossen und in Brand gesteckt haben. Der Angriff ereignete zu Halloween, als die japanische Hauptstadt voller Menschen war, viele davon in Kostümen.

Säureangriff im August

Auf dem Bahnhof Kokuryo im Tokioter Stadtteil Chufu, wo der Zug nach einer Notbremsung außerplanmäßig zum Stehen kam, spielten sich am späten Abend dramatische Szenen ab. Viele Menschen retteten sich durch die Fenster des Zuges und kletterten ins Freie. Smartphone-Aufnahmen aus dem Inneren des Zuges, die das japanische Fernsehen verbreitete, zeigten, wie Fahrgäste durch die Gänge der Abteile flüchteten, während im Hintergrund dichter Rauch und Feuer zu sehen war.

Vor dem Bahnhof trafen schnell zahlreiche Feuerwehrwagen und Rettungskräfte ein, der Zugang wurde abgesperrt. Die Polizei drang in das Abteil ein, in dem der Mann saß. Er soll bei seiner Festnahme keinen Widerstand geleistet haben. Um welche Flüssigkeit es sich handelte, die der Täter mit einer Plastikflasche vergossen haben soll, war zunächst unklar. Berichte, dass es eine Säure gewesen sei, dementierte die Polizei.

Im August waren bei einem Messerangriff in einem Zug in Tokio neun Menschen verletzt worden. Ebenfalls im August erlitten zwei Menschen bei einer Säureattacke in einer U-Bahn-Station in Tokio Verätzungen.