US-Regierung „sehr besorgt“ über Gewalt in Myanmar

Die US-Regierung ist beunruhigt über die Lage in Myanmar. Die USA seien „sehr besorgt“ angesichts von Berichten über schwere Menschenrechtsverletzungen im Chin-Staat, teilte das Außenministerium gestern in Washington mit. Man verurteile die „abscheulichen Angriffe“ und derart „brutales Vorgehen“ durch das Regime in Myanmar.

Insgesamt sei die Intensivierung von Militäreinsätzen in verschiedenen Teilen des Landes beunruhigend. Die US-Regierung rief die Militärführung in Myanmar auf, die Gewalt umgehend zu stoppen.

Gebäude vorsätzlich niedergebrannt

Die internationale Hilfsorganisation Save the Children hatte am Freitag berichtet, bei Gefechten in einer weitgehend verlassenen Kleinstadt in Myanmar seien mindestens 100 Gebäude vorsätzlich niedergebrannt worden. Darunter sei auch ein Büro von Save the Children, deren Mitarbeiter hätten fliehen müssen.

Das Militär habe seine Offensive in der abgelegenen Region des an Indien grenzenden Bundeslandes Chin verstärkt, erklärte die Organisation weiter. In der Stadt Thantlang, die vor den Kämpfen rund 10.000 Einwohner gehabt habe, seien schwere Waffen eingesetzt worden.

In Myanmar hatte das Militär am 1. Februar 2021 die Macht ergriffen und die Regierung der Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi gestürzt. Friedliche Massenproteste wurden niedergeschlagen. Am 1. August wurde eine „Übergangsregierung“ ernannt; Wahlen soll es erst im August 2023 geben. Mittlerweile gibt es bewaffneten Widerstand gegen die Militärherrschaft insbesondere in entlegeneren Gebieten mit ethnischen Minderheiten.