Kein Ende im Fischereistreit zwischen London und Paris

Großbritannien und Frankreich haben ihren Fischereistreit bei einem Treffen von Premierminister Boris Johnson und Präsident Emmanuel Macron am Rande des G20-Gipfels doch nicht beilegen können. Ein Sprecher Johnsons wies die französische Darstellung zurück, dass sich die beiden Politiker bei einem mehr als 30-minütigen Gespräch in Rom heute auf Bemühungen um einer Entschärfung des Konflikts verständigt hätten.

Frankreich müsse den ersten Schritt machen, so der Sprecher. „Es liegt an den Franzosen zu entscheiden, ob sie von ihren Drohungen der vergangenen Tage, das Brexit-Abkommen zu brechen, Abstand nehmen wollen“.

Im Gegensatz dazu sagte ein französischer Regierungsvertreter, Macron und Johnson hätten sich auf das Ziel verständigt, „auf eine Deeskalation hinzuarbeiten“. Macron habe zudem Großbritannien aufgefordert, die Regeln einzuhalten. Die Regierung in London hatte zuvor erklärt, sie erfülle die Bedingungen des Handelsabkommens mit der EU nach dem Brexit.

In dem Streit zwischen den beiden Staaten geht es um Fischereirechte nach dem Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union. Frankreich wirft Großbritannien vor, dass französische Fischer nicht die garantierten Lizenzen erhalten hätten, um in britischen Gewässern ihre Netze auswerfen zu können.

Vor einigen Tagen hat Frankreich den britischen Kutter „Cornelis Gert Jan“ festgesetzt und ein zweites Boot verwarnt, weil beide Schiffe ohne Lizenz in französischen Gewässern unterwegs gewesen seien. Die Regierung in Paris hat damit gedroht, ab Dienstag gezielte Maßnahmen gegen britische Schiffe und Waren zu ergreifen und die Kontrollen zu verschärfen. Großbritannien seinerseits hat mit der Festsetzung französischer Fischerboote gedroht.