Protest gegen Bolsonaro bei Besuch in Italien

Zu Protesten ist es heute in der norditalienischen Kleinstadt Anguillara nahe Padua anlässlich eines Besuchs des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro gekommen. Alessandra Buoso, Bürgermeisterin der Gemeinde, aus der Bolsonaros Urgroßeltern nach Brasilien emigriert waren, will dem Präsidenten die Ehrenbürgerschaft verleihen. Bolsonaro war am vergangenen Wochenende zum G-20-Gipfel in Rom nach Italien gereist.

„Die Verleihung der Ehrenbürgerschaft ist unangemessen, weil Bolsonaros Positionen nicht den Werten unserer Verfassung entsprechen. Wir teilen nicht seine Meinung über Homosexuelle, Frauen und Amazonien, ein Gebiet, das Eigentum aller bleiben muss“, so Antonio Spada, Stadtratsmitglied der Opposition in Anguillara.

Weitere Proteste geplant

Unter den Demonstrantinnen und Demonstranten, die auf dem Hauptplatz Anguillaras auf Bolsonaro warteten, zählte auch eine kleine Gruppe von Brasilianerinnen und Brasilianern aus verschiedenen Teilen der Region Venetien, die im Gegensatz zu den anderen Demonstranten ihre Nähe zum Präsidenten zeigen wollten. Einige von ihnen trugen die grün-goldene Flagge Brasiliens.

Bolsonaro setzt morgen seine Italien-Reise mit einem Besuch der toskanischen Stadt Pistoia fort. Hier wird er an einer Zeremonie zu Ehren brasilianischer Soldaten, die im Zweiten Weltkrieg aufseiten der Alliierten in Italien kämpften und gefallen sind, teilnehmen. Linksparteien in der Toskana betonten, Bolsonaro sei nicht willkommen. Auch in Pistoia sind Proteste gegen den brasilianischen Präsidenten geplant.