Chinas Präsident Xi will COP26 schriftlich adressieren

Chinas Präsident Xi Jinping wird auf dem UNO-Klimagipfel COP26 im schottischen Glasgow voraussichtlich weder persönlich sprechen noch sich per Video zuschalten. Wie aus der heute abrufbaren Version der offiziellen Rednerliste hervorging, soll stattdessen ein schriftliches Statement von Xi Jinping auf der Website des Gipfels veröffentlicht werden. Ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums wollte das zunächst nicht bestätigten.

Genau wie sein russischer Amtskollege Wladimir Putin war Xi Jinping bereits am Wochenende nicht zum G-20-Gipfel der führenden Wirtschaftsmächte nach Rom gereist. Dort waren beide per Video zugeschaltet. Kein Land produziert eine so große Menge an klimaschädlichen Treibhausgasen wie China.

USA setzen Peking unter Druck

Die USA setzten China indes zu Beginn der Weltklimakonferenz unter Druck. Das Land habe eine Verpflichtung, seine Ziele zu verschärfen, sagte US-Sicherheitsberater Jake Sullivan heute auf dem Flug mit Präsident Joe Biden nach Glasgow.

China als weltgrößter Treibhausgasemittent sei dazu absolut in der Lage. Der Stand der Beziehungen zu den USA sei kein Grund, beim Klimaschutz nicht zu handeln. Biden werde heute eine starke Rede mit einem Bekenntnis zu einer Führungsrolle der USA im Kampf gegen den Klimawandel abliefern.

Johnson: „Uhr schon lange abgelaufen“

Der britische Premierminister Boris Johnson als Gastgeber nahm die Staats- und Regierungschefs bereits in die Pflicht: „Für die Menschheit ist die Uhr beim Klimawandel schon lange abgelaufen. Es ist eine Minute vor Mitternacht und wir müssen jetzt handeln“, heißt es in seiner im Voraus veröffentlichten Rede.

Vertreter von 197 Staaten ringen bei der UNO-Konferenz um einen Weg, den Ausstoß von Treibhausgasen noch in diesem Jahrzehnt drastisch zu mindern. Denn die bisherigen Zusagen der Staatengemeinschaft reichen nicht aus, um wie im Weltklimavertrag von Paris 2015 vereinbart, die Erwärmung der Atmosphäre im Vergleich zur vorindustriellen Zeit auf 1,5 Grad zu begrenzen. Die Folgen dieses Temperaturanstiegs gelten trotz vermehrter Dürren, Überflutungen und Stürme als gerade noch beherrschbar.