Neu Delhi öffnet nach zwei Jahren wieder staatliche Schulen

Nach knapp zwei Jahren Pause wegen der Coronavirus-Pandemie sind in der indischen Hauptstadt Neu Delhi seit heute alle staatlichen Schulen wieder geöffnet. Zunächst darf jedoch nur die Hälfte der Kinder wieder zurück in die Klassenzimmer. Die restlichen Schülerinnen und Schüler sollten weiter online lernen. Doch beim Onlineunterricht im zweitbevölkerungsreichsten Land der Welt gibt es ein Problem: Weniger als die Hälfte der knapp 1,4 Milliarden Inder haben Zugang zu Internet.

Schüler desinfizieren ihre Hände vor dem Betreten des Schulgebäudes.
APA/AFP/Money Sharma

Die Vereinten Nationen warnen im Zusammenhang mit den Schulschließungen und verbreiteter Armut in Folge der Pandemie vor einer Zunahme von Kinderarbeit und Kinderehen. Trotzdem war die Wiederöffnung der Schulen kein großes politisches Thema – auch, weil viele reiche Familien Angst haben, ihre ungeimpften Kinder zur Schule zu schicken, sie zu Hause gutes Internet haben und auch die Betreuung der Kinder in der Großfamilie sichergestellt ist. Durch die langen Schließungen dürfte sich die Kluft zwischen Reich und Arm vergrößert haben.

Inzwischen sind die CoV-Zahlen in Indien wieder relativ niedrig. Die Wiederaufnahme des Schulbetriebs ist in den verschiedenen Unionsstaaten unterschiedlich geregelt. In Neu Delhi öffneten staatliche Schulen ab der 9. Klasse im September – am Montag dann auch alle anderen Klassenstufen. Privatschulen entscheiden selbst. Viele sind noch zu.