UNO-Chef Guterres: „Wir graben uns unser eigenes Grab“

Die von den Staaten weltweit versprochenen Anstrengungen beim Klimaschutz reichen nach Worten von UNO-Generalsekretär Antonio Guterres bei Weitem nicht aus, um eine Katastrophe abzuwenden. Er rief die Regierungsvertreter auf der Weltklimakonferenz heute in Glasgow auf, mehr zu tun. „Wir graben unser eigenes Grab“, warnte Guterres bei der feierlichen Auftaktveranstaltung mit Dutzenden Staats- und Regierungschefs, darunter Bundeskanzler Alexander Schallenberg (ÖVP).

Regierungen müssten Subventionen für fossile Brennstoffe beenden, aus der Kohle aussteigen und einen Preis für sämtliche Emissionen festlegen, verlangte er. „Es ist an der Zeit, zu sagen: genug“, sagte Guterres. „Genug brutale Angriffe auf die Artenvielfalt. Genug Selbstzerstörung durch Kohlenstoff. Genug davon, dass die Natur wie eine Toilette behandelt wird. Genug Brände, Bohrungen und Bergbau in immer tiefere Lagen.“

Guterres äußerte Zweifel an den Klimaschutzversprechen mancher Staaten. Selbst, wenn alle tatsächlich eingehalten würden, steige die Erwärmung zur Jahrhundertwende auf 2,7 Grad über vorindustriellem Niveau. „Wir steuern immer noch auf eine Klimakatastrophe zu“, sagte er. Guterres rief die reichen Länder auf, ihr Versprechen von 2009, ärmeren Ländern jedes Jahr 100 Milliarden Dollar für die Anpassung an den Klimawandel zur Verfügung zu stellen, endlich umzusetzen.