Einspruch im Fall Eitan gegen Rückführung nach Italien

Im mutmaßlichen Entführungsfall um den Jungen Eitan, den einzigen Überlebenden der Seilbahnkatastrophe vom Lago Maggiore, wehrt sich die Familie um den Großvater mütterlicherseits gegen die Rückführung des Jungen nach Italien.

Ein entsprechender Einspruch gegen die Entscheidung des Familiengerichts in Tel Aviv sei heute beim höher gestellten Bezirksgericht eingegangen, bestätigte eine Gerichtssprecherin. Anfang vergangener Woche hatte das Familiengericht in Tel Aviv die Rückkehr des sechs Jahre alten Jungen nach Italien angeordnet. Der in Israel lebende Großvater muss zudem rund 19.000 Euro an Gerichtskosten übernehmen, hieß es in einem Auszug aus dem Urteil.

Die Tante väterlicherseits, Aya Biran-Nirko, ist in Italien als Vormund eingesetzt und kämpft für eine Rückkehr Eitans. Ihre Anwälte forderten, den Einspruch abzuweisen. Das Urteil der ersten Instanz sei „umfassend, gut begründet, ausführlich und akademisch“, hieß es in einer Mitteilung, aus der die italienische Nachrichtenagentur ANSA zitierte.

Der Bub, der bei dem Unfall am Pfingstsonntag beide Eltern, den kleinen Bruder und zwei Urgroßeltern verloren hatte, war Mitte September von seinem Großvater mütterlicherseits heimlich und entgegen einer richterlichen Anordnung nach Israel geflogen worden.