Metaller drohen ohne KV-Einigung mit Kampfmaßnahmen

Heute gehen die Kollektivvertragsverhandlungen in der Metalltechnischen Industrie in die vierte Runde, gibt es keine Einigung, dann folgen bereits morgen Kampfmaßnahmen der Belegschaft. „Es wird zu Arbeitsniederlegungen kommen“, wenn es keine Einigung gebe, so Rainer Wimmer, Chef der Produktionsgewerkschaft PRO-GE, im Ö1-Morgenjournal. Die Gewerkschaften fordern 4,5 Prozent Lohnerhöhung, die Arbeitgeber bieten 2,3 Prozent.

Neben der Erhöhung der Löhne und Gehälter wird auch um das Rahmenrecht und die Höhe der Lehrlingsentschädigung gefeilscht. Die Zulagen für die zweite und dritte Schicht bzw. für die Nachtarbeit sollen künftig verdreifacht (auf 1,50 Euro pro Stunde) bzw. verdoppelt (auf fünf Euro pro Stunde) werden, so die Forderung der Gewerkschaften PRO-GE und GPA.

Analyse: Verhandlungen der Metaller

ORF-Reporter Kaspar Fink berichtet von der Wirtschaftskammer und erläutert die Argumente in den Lohnverhandlungen zwischen Metaller-Gewerkschaft und Arbeitgebern.

Weiters fordern die Arbeitnehmervertreter einen selbstbestimmten Verbrauch von Gleitzeitguthaben in ganzen Tagen und eine Erhöhung der Lehrlingseinkommen auf 1.000 Euro (1. Lehrjahr), 1.300 Euro (2.), 1.600 Euro (3.) und 2.000 Euro (4. Lehrjahr).

Festgefahrene Positionen

An den Standpunkten der Sozialpartner hat sich auch nach drei ergebnislosen Verhandlungsrunden und Betriebsversammlungen der Belegschaftsvertreter nichts geändert. Die Arbeitnehmer verweisen auf die starke Konjunktur – nach einem pandemiebedingten Einbruch im Vorjahr – und die aktuell hohe Inflation von über drei Prozent.

Die Arbeitgeber der Metalltechnischen Industrie (FMTI) unter ihrem Chef Christian Knill betonen die globalen Lieferprobleme, die hohen Energiepreise und die Teuerungsrate der zurückliegenden zwölf Monate bei 1,89 Prozent. Im Vorjahr gab es nach nur einer Verhandlungsrunde eine Einigung auf 1,45 Prozent Lohn- und Gehaltserhöhung, bei einer Jahresinflation von 1,4 Prozent.