Ärzte bei einem Intensivbett auf einer Covid-Station
APA/Helmut Fohringer
Mehr als 300 auf Intensivstationen

Stufe zwei tritt am 8. November in Kraft

Die Zahl der Intensivpatienten mit einer Covid-19-Erkrankung hat in den letzten 24 Stunden deutlich die 300er-Schwelle überschritten. Damit tritt wie im Stufenplan der Regierung vorgesehen mit 8. November die zweite Stufe in Kraft. Die Zahl der Neuinfektionen seit Montag lag bei 5.398.

In den letzten 24 Stunden kamen 25 Patienten auf den heimischen Intensivstationen hinzu. Damit befanden sich nach den Zahlen von Gesundheits- und Innenministerium (Stand Dienstag, 9.30 Uhr) 317 Patienten mit einer SARS-CoV-2-Infektion auf den heimischen Intensivstationen. Diese Zahlen meldeten die Bundesländer an den nationalen Krisenstab.

Laut dem aktuellen Stufenplan muss sieben Tage nach Erreichen von 300 Coronavirus-Intensivpatienten die Stufe zwei in Kraft treten. Die dafür notwendige Verordnung soll noch am Dienstag erlassen werden, hieß es aus dem Gesundheitsministerium auf APA-Anfrage. Damit gilt dann in der Nachtgastronomie sowie bei Veranstaltungen ohne zugewiesene Sitzplätze mit mehr als 500 Personen eine 2-G-Regel, das heißt nur noch Geimpfte oder Genesene haben dort Zutritt. Außerdem sind in Stufe zwei Antigen-Tests mit Selbstabnahme („Wohnzimmertests“) österreichweit nicht mehr als Nachweis für Bereiche mit 3-G-Eintrittsregel gültig.

Aktuellen Prognosen zufolge wird im Gesundheitsministerium damit gerechnet, dass bis kommende Woche bereits die Schwelle von 400 belegten Intensivbetten erreicht werden könnte, was eine Auslastung der Intensivkapazität von 20 Prozent bedeutet. Der Antigen-Test in Bereichen mit 3-G verliert dann in ganz Österreich ihre Gültigkeit. Zutritt haben dann überall nur noch Geimpfte, Genesene oder Personen mit aktuellem PCR-Test. Diese Maßnahme tritt sofort bei Überschreiten des Grenzwertes in Kraft.

7-Tage-Inzidenz über 400

Die Zahl der Patienten mit einer Coronavirus-Infektion im Krankenhaus stieg auch insgesamt. Gegenüber Montag waren es um 145 Menschen im Krankenhaus mehr, am Dienstag lagen 1.603 Patienten mit einer Covid-19-Erkrankung in Österreichs Spitälern, davon eben 317 in Intensivbetreuung. Diese Zahl stieg innerhalb einer Woche um 73 Patienten.

Der für einen „falschen“ Montag – am Montag war Feiertag – hohe Dienstag-Wert an 5.398 Neuinfektionen lag deutlich über dem Schnitt der vergangenen sieben Tage von 5.154 und brachte die 7-Tage-Inzidenz von 403,9 Fällen pro 100.000 Einwohner und Einwohnerinnen mit sich. Derzeit gibt es 49.469 Fälle von aktiven Coronavirus-Infektionen und damit um 2.401 mehr als am Montag.

OÖ mit den meisten Neuinfektionen

Den höchsten Zuwachs an Neuinfektionen verzeichnete das Bundesland mit der geringsten Impfquote und der höchsten Inzidenz – Oberösterreich. 1.288 neue Fälle kamen in dem Bundesland hinzu, die 7-Tage-Inzidenz lag bei 625,4. Niederösterreich verzeichnete 1.100 weitere Infizierte (7-Tage-Inzidenz: 439,7), Salzburg 927 (7-Tage-Inzidenz: 585,2).

Wien meldete 627 Neuinfektionen und die österreichweit niedrigste 7-Tage-Inzidenz von 230,3, die Steiermark 450 Fälle (341,8), Tirol 446 (365,7), Kärnten 203 (383), Vorarlberg 201 (413,8) und das Burgenland 156 (249,3).

Von den 840.902 seit Pandemiebeginn bestätigten Fällen einer Infektion mit dem Coronavirus sind bisher 780.053 Menschen wieder genesen, innerhalb der vergangenen 24 Stunden wurden 2.986 Menschen als wieder gesund gemeldet. Seit Montag kamen elf an oder mit Covid-19 Verstorbene dazu, in den vergangenen sieben Tagen waren es 101 Covid-19-Tote, im Schnitt 14,4 Opfer pro Tag.

Kaum Impfungen zu Allerheiligen

Kaum geimpft wurde am Allerheiligen-Tag: Es kamen lediglich 1.899 Stiche hinzu. Damit haben nach den Daten des E-Impfpasses 5.905.637 Menschen zumindest eine Teilimpfung erhalten, das sind 66,1 Prozent der Bevölkerung. 5.596.709 Personen oder 62,7 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner Österreichs sind vollständig geimpft.

Nach Altersgruppen: Von den Zwölf- bis 24-Jährigen sind 53,1 Prozent vollständig geimpft, in der Altersgruppe 25 bis 34 Jahre beträgt die Rate 61,4 Prozent und bei den 35- bis 44-Jährigen 66,7 Prozent. Von den 45- bis 54-Jährigen sind 70,7 Prozent komplett gegen Covid-19 geschützt, 79,1 Prozent in der Gruppe 55- bis 64-Jährigen. Die 65- bis 74-Jährigen wiesen eine Quote von 84,1 Prozent auf, die 75- bis 84-Jährigen 89 Prozent und die Gruppe 85plus 89,2 Prozent.

Nach Bundesländern ist die Durchimpfungsrate im Burgenland mit 70,1 Prozent am höchsten, gefolgt von Niederösterreich mit 65,3 und der Steiermark mit 63,3 Prozent. Dann folgen Wien mit 61,9, Vorarlberg mit 61,4, Tirol mit 60,9, Kärnten mit 59,2 und Salzburg mit 58,8 Prozent. Nach wie vor ist die Impfquote in Oberösterreich mit einer Durchimpfungsrate von 57,6 Prozent am schlechtesten.

NIG-Empfehlung für dritte Impfung

Laut dem Impfdashboard des Gesundheitsministeriums wurden bisher zudem 322.670 Drittstiche verabreicht. Seit Dienstag gibt es eine Empfehlung vom Nationale Impfgremium (NIG) für die dritte CoV-Impfung schon sechs Monate nach dem Zweitstich für alle Menschen über 18 Jahren. Weil aktuelle Studien belegen würden, dass der Impfschutz nach sechs Monaten nachlasse, sei die Booster-Impfung in Zeiten rapide steigender Zahlen besonders wichtig, sagte Mückstein dazu in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Infektiologin Ursula Wiedermann-Schmidt und Virologin Monika Redlberger-Fritz.

Insgesamt wurden in den vergangenen 24 Stunden 344.637 PCR- und Antigen-Schnelltests eingemeldet, von denen 103.758 die aussagekräftigen PCR-Tests waren. Damit wurden insgesamt bisher 122.601.017 Coronavirus-Tests in Österreich durchgeführt. Die Positivrate der PCR-Tests in den vergangenen 24 Stunden betrug 5,2 Prozent, deutlich über dem Schnitt der vergangenen Woche von durchschnittlich 4,1 Prozent positiver PCR-Tests.