Straffung von lockerer US-Geldpolitik erwartet

In den USA steht angesichts relativ hoher Inflation und eines deutlichen Wirtschaftswachstums der Beginn des schrittweisen Ausstiegs aus der ultralockeren Geldpolitik bevor. Experten erwarten, dass die US-Notenbank Fed heute eine Drosselung ihrer milliardenschweren Wertpapierkäufe ankündigt. Am Leitzins, der in der extrem niedrigen Spanne von 0,0 bis 0,25 Prozent liegt, dürfte sich hingegen zunächst nichts ändern.

Mit Spannung wird auf den Finanzmärkten erwartet, wie sich die Währungshüter und Währungshüterinnen zur ungewöhnlich hohen Teuerungsrate äußern werden. Die Fed kauft derzeit monatlich für rund 80 Mrd. US-Dollar (69 Mrd. Euro) Staatsanleihen sowie hypothekengesicherte Wertpapiere im Wert von 40 Mrd. Dollar. Das Programm soll die Liquidität der Finanzmärkte verbessern und die Bereitstellung von Krediten für Haushalte und Firmen erleichtern.

Notenbankchef Jerome Powell signalisierte Ende Oktober bereits erneut das Auslaufen des Programms. Der in Finanzkreisen als „Tapering“ bekannte Prozess solle Mitte nächsten Jahres abgeschlossen sein, falls sich die Wirtschaft in etwa wie erwartet entwickle. Die Fed hatte auf die CoV-Krise mit einer extremen Lockerung ihrer Geldpolitik reagiert, um Konjunktur und Arbeitsmarkt der weltgrößten Volkswirtschaft zu stützen.

Die US-Wirtschaft hat sich eigentlich gut von der Krise erholt. In den Sommermonaten verlor das Wachstum aber wegen Lieferengpässen in der Industrie und steigender CoV-Fallzahlen wieder an Schwung. Die Arbeitslosenquote fiel im September auf 4,8 Prozent – allerdings verbesserte sie sich nicht so rasch wie von der Regierung erhofft. Arbeitgeber klagen unterdessen in vielen Branchen bereits über einen Mangel an Bewerbern und Bewerberinnen.