Gewessler: „Pariser Klimaabkommen mit Leben erfüllen“

Das Pariser Klimaabkommen dürfe bei der Weltklimakonferenz COP26 nicht nur am Leben erhalten, sondern müsse mit „Leben erfüllt“ werden, hat Umweltschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) heute vor Journalisten und Journalistinnen gesagt. Die Einigung in Paris bei COP21 sei ein unbestritten großer Schritt gewesen, seitdem seien aber viele Staaten zögerlicher geworden oder seien bei der Umsetzung nicht mitgegangen.

Es seien einige Schritte seitdem nötig gewesen, wie etwa ein einheitliches Berichtswesen, die noch offen seien. Man müsse „vom Reden ins Tun“ kommen. Die Klimakrise sei überall angekommen, in Österreich und weltweit, wie der heurige Sommer auch gezeigt habe. Bei der Weltklimakonferenz in Glasgow gebe es nun zwei zentrale Säulen, die besprochen gehörten: die offenen Punkte und die Architektur des Pariser Klimaabkommens abzuschließen und die Staaten dazu zu bringen, entsprechend zu handeln.

„Viel politische Arbeit“

Bei der Umsetzung des Pariser Vertrags gelte es etwa, gemeinsame Regeln für den internationalen Emissionshandel zu vereinbaren. Zertifikate aus Kyoto sollten nicht mehr gelten, der Markt sei derzeit überschwemmt, das würde auch die Bilanz verfälschen. Wichtig seien zudem ein Fahrplan zur Klimafinanzierung und auch die Frage, wer genau bei den Folgen des Klimawandels wie dem Anstieg des Meeresspiegels den Betroffenen hilft und wer die Verantwortung trägt.

„Viel politische Arbeit“ bleibe für COP26 über, so Gewessler weiter, die am Sonntag selbst nach Glasgow reisen will – mit dem Zug, wie sie betonte. Sie werde auch bis zum Ende der Konferenz und der Verhandlungen bleiben. Österreich sei Mitglied in der „High Ambition Coalition“, einer informellen Gruppe von 61 Staaten, die sich besonders dem Klimaschutz verschrieben haben, sagte die Ministerin.