WHO-Notzulassung für indischen Impfstoff Covaxin

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den ersten Coronavirus-Impfstoff aus Indien anerkannt. Sie erteilte dem Präparat Covaxin der Firma Bharat Biotech heute eine Notfallzulassung, wie die WHO in Genf bekanntgab.

Diese Zulassung haben damit nun inzwischen sieben Mittel: neben Covaxin auch die Impfstoffe von Biontech und Pfizer, Moderna, AstraZeneca, Johnson & Johnson, Sinopharm und Sinovac. Die Prüfung des russischen Impfstoffs „Sputnik V“ ist noch nicht abgeschlossen.

Die WHO-Notfallzulassung hat keine Relevanz für Länder oder Regionen mit eigenen Regulierungsbehörden wie die EU und die USA. Sie prüfen Sicherheits- und Wirksamkeitsstudien selbst und entscheiden dann über eine Zulassung.

Länder, die keine derartigen Behörden haben, verlassen sich aber bei der nationalen Zulassung auf die WHO. Auch UNO-Organisationen können solche Impfstoffe dann kaufen und einsetzen.

In Indien schon weit verbreitet

Die WHO empfiehlt allen Ländern, die Impfung mit Stoffen, die eine WHO-Notfallzulassung haben, bei Reisenden anzuerkennen. Im Fall von Covaxin habe man aus Expertensicht festgestellt, dass der Nutzen einer Impfung deutlich größer sei als mögliche Nebenwirkungen, teilte die WHO mit. Die Wirksamkeit liege bei 78 Prozent.

Covaxin wird aus einem inaktivierten SARS-CoV-2-Antigen hergestellt. Der Impfschutz wird mit zwei Dosen erreicht. Das Präparat ist in Indien – mit mehr als 1,3 Milliarden Einwohnerinnen und Einwohnern das zweitbevölkerungsreichste Land der Welt – schon weit verbreitet.