Die Fachleute des Covid-19-Prognose-Konsortiums im Auftrag des Gesundheitsministeriums rechnen weiter nicht mit einer Entspannung des Infektionsgeschehens. Bei der gestern veröffentlichten jüngsten Prognose (Berechnungstag 2. November) wies das Konsortium darauf hin, dass die effektive Reproduktionszahl seit vier Wochen über eins liegt. Das Konsortium geht „weiterhin von einem signifikanten Anstieg“ der 7-Tage-Inzidenz aus.
Für den letzten Prognosetag am 10. November wird damit eine 7-Tage-Inzidenz von 540 bis 740 Fällen pro 100.000 Einwohner erwartet, als Mittelwert wird eine 7-Tage-Inzidenz von 620 erwartet. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 2,5 Prozent ist auch eine Inzidenz über 810 oder unter 470 möglich. Die geringste Inzidenz erwarten die Experten für Wien mit 280 bis 450, die höchste in Oberösterreich mit 820 bis 1.300.
Weder zusätzliche Erstimmunisierungen noch Maßnahmen wie 3-G am Arbeitsplatz oder andere zusätzliche Restriktionen, die sich durch den Stufenplan ergeben, sind für den Prognosezeitraum maßgeblich, da die Effekte erst mit Zeitverzögerung zu erwarten sind.
Effekt von Genesenen nicht berechenbar
Möglich wäre eine gewisse Entlastung durch eine gestiegene Zahl an Genesenen, dazu gibt es allerdings hierzulande keine belastbaren Zahlen. Das führe „zu erheblichen Unsicherheiten in der Modellierung des erwarteten Höhepunkts der vierten Welle“. Dem Konsortium zufolge ist insgesamt also „eine systemgefährdende Entwicklung“ bei Anhalten dieses Trends „nicht ausgeschlossen“.