Entwaldungsstopp: Indonesien relativiert Vereinbarung

Zwei Tage nach der Einigung zahlreicher Staaten auf ein Abkommen zum Entwaldungsstopp bis 2030 hat die indonesische Regierung die Tragweite der Vereinbarung relativiert. Das Abkommen als Vereinbarung über einen vollständigen Entwaldungsstopp zu beschreiben sei „falsch und irreführend“, erklärte Indonesiens Vizeaußenminister Mahendra Siregar heute.

Die Erklärung zum besseren Schutz von Wäldern war am Dienstag bei der Weltklimakonferenz (COP26) in Glasgow unterzeichnet worden. Mehr als hundert Staaten, darunter auch Indonesien, schlossen sich der Erklärung an. Großbritanniens Premierminister Boris Johnson als Gastgeber der COP26 bezeichnete die Einigung als grundlegend zur Erreichung des 1,5-Grad-Ziels.

Geht es nach Indonesiens Umweltministerin Siti Nurbaya Bakar, gebe es allerdings verschiedene Definitionen für Entwaldung. Klimaschutzvereinbarungen dürften sich zudem nicht negativ auf das Wirtschaftswachstum auswirken. Die „massive Entwicklung“ Indonesiens unter Präsident Joko Widodo dürfe der Ministerin zufolge nicht „im Namen der CO2-Emissionen oder der Entwaldung gestoppt“ werden.

Pakt gegen Zerstörung der Wälder

In der Erklärung vom Dienstag verpflichteten sich die Vertreter von mehr als hundert Staaten, „gemeinsam daran zu arbeiten, den Waldverlust und Landabbau bis 2030 zu stoppen und rückgängig zu machen, während eine nachhaltige Entwicklung geschaffen und eine inklusive ländliche Transformation gefördert werden“.

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