Natürlich gebe es einige Herausforderungen, meinte Köstinger bei einem gemeinsamen Pressegespräch mit Haslauer und Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) nach dem Treffen. Im Tourismus und der Gastronomie würden bereits seit dem Sommer die Vorbereitungen auf den Winter laufen. Es sei „oberstes Ziel“, dass die heurige Wintersaison stattfinden könne, so Köstinger. Es gelte schließlich auch Arbeitsplätze zu erhalten.
Das Interesse an einem Winterurlaub in Österreich sei nach einem bereits „hervorragenden“ Sommer sehr hoch, so Haslauer. Selbst wenn es eine Reisewarnung für Österreich seitens Deutschlands geben sollte, würde das nicht bedeuten, dass Geimpfte nicht nach Österreich kommen könnten. 85 Prozent der Gäste in Salzburg seien bereits geimpft, der überwiegende Teil sei von einer Reisewarnung also nicht betroffen. „Unsere Gäste haben mit der Pandemie zu leben gelernt“, so der Salzburger Landeshauptmann.
Lösung für Kinder unter zwölf im Gespräch
In Gesprächen mit den deutschen Stellen bespreche die Ministerin Details, etwa, wie mit Kindern unter zwölf Jahren, die noch nicht geimpft werden können, umgegangen werde. 22 Prozent der Gäste hätten Kinder unter zwölf, sagte Haslauer weiter. Für sie überlege man etwa, mehr Tests durchzuführen. Es werde natürlich Einschränkungen geben, sagte auch Platter, aber die Branche brauche die klare Ansage, dass es eine Wintersaison geben werde.
Sie halte nichts davon, Nachbarstaaten zu Hochrisikogebieten zu erklären, sagte Köstinger, man arbeite aber gerne gemeinsam an Lösungen, etwa für ungeimpfte Kinder. Man müsse die Reisefreiheit gerade für Geimpfte erhalten. Wichtig sei auch, dass man „sehr engen“ Kontakt zu ausländischen Medien habe, damit die Gäste auch wissen, dass alles sicher sei, fügte Platter hinzu.
Aufruf zu Impfungen
Durch die Impfung sei die Ausgangslage derzeit völlig anders als vor einem Jahr, sagte Köstinger mit Blick auf das aktuelle Infektionsgeschehen. Im Herbst 2020 kam es zu einem landesweiten Lockdown – diesen schloss sie zumindest für Geimpfte auf Nachfrage aus. Man werde versuchen, dafür zu sorgen, dass es für Geimpfte möglichst wenige Einschränkungen gebe. Sie verwies auch mehrfach auf den von der Regierung jüngst ausgeweiteten Stufenplan, der möglichst viel Freiheit für Geimpfte und Schutz für Ungeimpfte ermöglichen solle und funktioniere.
Große Unsicherheit im Wintertourismus
Angesichts der hohen CoV-Infektionszahlen fürchten viele Hoteliers Reisewarnungen und überlegen deshalb die Einführung einer 2-G-Pflicht für Gäste und Beschäftigte.
Es brauche aber auch ganz eindeutig einen Impffortschritt und Auffrischungsimpfungen, daher ihr „dringender Appell“, dass sich alle Personen impfen lasse, die das bisher nicht getan haben. Die Bevölkerung sei „Teil der Lösung“. Die Auffrischungsimpfung sei der „Matchwinner“, so Haslauer.
Wie Köstinger mitteilte, rechnet die Österreich Werbung einer Umfrage zufolge diesen Winter mit 17 Mio. Gästen aus den wichtigsten sieben Ländern (Winter 18/19: 16 Mio. Urlauber). Das WIFO gehe für die Wintersaison 2021/22 von rund 65 Mio. Nächtigungen aus.