Peking und Neu-Delhi verschwinden im Smog

Wegen starker Luftverschmutzung sind in Peking Autobahnen und Schulhöfe gesperrt worden. Eine dicke Smogwolke lag heute über dem Norden Chinas. Die Sicht betrug laut Meteorologen stellenweise weniger als 200 Meter.

Auch über der indischen Hauptstadt Neu-Delhi lag heute eine giftige Smogwolke. Dort waren am Vortag anlässlich des hinduistischen Lichterfestes Diwali unzählige Öllampen und Kerzen abgebrannt und Feuerwerkskörper gezündet worden.

Die Schulen in Peking wurden angewiesen, den Sportunterricht und Aktivitäten unter freiem Himmel auszusetzen. Autobahnteilstrecken wurden sowohl in Peking als auch in Schanghai, Tianjin und Harbin wegen schlechter Sicht gesperrt.

„Sehr ungesund“

Laut einer Messstation der US-Botschaft in Peking war das Ausmaß der Luftverschmutzung „sehr ungesund“ für die Bevölkerung. Die Konzentration von Feinstaub der Größe 2,5 lag bei rund 230 und damit weit über dem von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vorgegeben Grenzwert von 15.

Menschen blicken auf die im Smog gehüllte Skyline von Peking
Reuters/Thomas Peter

Im indischen Neu-Delhi überstieg der Wert in den am stärksten betroffenen Gebieten die 400er-Schwelle. Dort hatten die Behörden vergeblich dazu aufgerufen, zum Diwali-Fest auf das Zünden von Feuerwerkskörpern zu verzichten. Zur Luftverschmutzung durch die Festrituale kam jene durch Verkehr, Industrie und das Abbrennen von Feldern.

Die Behörden in Peking führten den Smog auf eine Kombination „ungünstiger Wetterbedingungen und regionaler Verschmutzung“ zurück. Der Smog werde mindestens bis Samstagabend anhalten.

Kritik von Greenpeace China

Die „Ursache von Smog im Norden Chinas ist die Verbrennung fossiler Brennstoffe“, sagte der Greenpeace-Klimaexperte für Ostasien, Danqing Li. China, der größte Treibhausgasemittent der Welt, steht derzeit wegen seiner mangelnden Umweltschutzmaßnahmen auf dem Weltklimagipfel in Glasgow in der Kritik.

In Smog gehüllte Straße in Neu Delhi
Reuters/Adnan Abidi

Chinas Wirtschaft ist zu fast 60 Prozent von der klimaschädlichen Kohlekraft abhängig. Zuletzt hatte die Volksrepublik wegen Energieengpässen ihre Kohleproduktion hochgefahren.