Zahlen in Deutschland schnellen in die Höhe

Das deutscehe Robert-Koch-Institut hat heute für Deutschland 37.120 neue Coronavirus-Fälle gemeldet – so viele wie nie zuvor an einem Tag. Das waren 12.452 positive Tests mehr als am Freitag vor einer Woche.

Die 7-Tage-Inzidenz sprang auf 169,9 von 154,5 am Vortag. 154 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Die Lage sei „sehr besorgniserregend“, schrieb das RKI in seinem Wochenbericht.

Spahn rechnet mit mehr Intensivpatienten

Angesichts der steigenden Coronavirus-Infektionszahlen rechnet der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) mit immer mehr Intensivpatientinnen und -patienten in den kommenden Wochen.

Etwa 0,8 Prozent der Neuinfizierten würden auf den Intensivstationen behandlungsbedürftig, sagte Spahn heute nach einem Treffen der Gesundheitsminister von Bund und Ländern in Lindau. In der Regel trete das nach zehn bis 14 Tagen ein.

„Wenn wir heute knapp 40.000 Neuinfizierte haben, dann werden in einigen Tagen von ihnen 350 bis 400 dann neu aufgenommen werden auf den Intensivstationen“, so Spahn. „Das zeigt eben, dass es noch einige Wochen sind, die so oder so sehr, sehr schwierige sind.“ Es gebe bereits erste Regionen in Deutschland, aus denen Covid-19-Patienten wegen voller Intensivstationen verlegt werden müssten.

Aufruf zu Einhaltung der Regeln

Die Regierung rief zu konsequenten Kontrollen von Zugangsregeln auf. Alle müssten sich mit allen Kräften dafür einsetzen, dass der Winter nicht unnötig viel Leid bringe, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin. Die Entwicklung mit einem sprunghaften Anstieg der Fallzahlen und einer Zuspitzung bei der Klinikbelastung in einigen Regionen sei „sehr besorgniserregend“.

Seibert rief erneut auch zu mehr Impfungen, Auffrischungsimpfungen und Testvorgaben in Pflegeheimen auf.

Sachsen mit 2-G-Regel

Das Bundesland Sachsen setzt ab Montag aufgrund des starken Anstiegs die 2-G-Regel in Teilen des öffentlichen Lebens flächendeckend um. Damit haben nur noch Genesene und Geimpfte Zutritt etwa zur Innengastronomie, Diskotheken oder Freizeit- und Kultureinrichtungen.

Ausnahmen gibt es für Kinder, Jugendliche und Menschen, die sich nicht impfen lassen können. Sie brauchen aber einen Test. Auch Großveranstaltungen wie Fußball im Stadion sind betroffen. Für den Einzelhandel oder Gottesdienste gilt 2-G nicht.