Zusammenstöße bei Protesten im Irak

Bei Protesten in der irakischen Hauptstadt Bagdad gegen das Ergebnis der Parlamentswahlen sind gestern mindestens ein Mensch getötet und mehr als hundert weitere verletzt worden. Wie das Gesundheitsministerium mitteilte, gab es insgesamt 125 Verletzte, darunter 27 Zivilisten. Die meisten Verletzten sind demnach Angehörige der Sicherheitskräfte. Später verlautete aus Sicherheitskreisen, dass ein Demonstrant gestorben sei.

Hunderte Unterstützer proiranischer Gruppen waren gegen das Ergebnis der Parlamentswahl auf die Straße gegangen. Bei der Wahl im Oktober hatte der politische Arm des Haschd-al-Schaabi-Netzwerks proiranischer Milizen vorläufigen Ergebnissen zufolge zahlreiche Parlamentssitze verloren. Anführer des Haschd-Netzwerks hatten das Ergebnis angefochten.

Das Netzwerk ist ein entschiedener Gegner der US-Präsenz im Irak. Seine Vertreter hatten in den vergangenen Monaten wiederholt Raketen- und Drohnenangriffe auf irakische Militärbasen, auf denen US-Truppen stationiert sind, begrüßt, ohne die Angriffe für sich zu reklamieren.

Im Irak sind noch rund 2.500 US-Truppen stationiert. Ab 2022 haben sie offiziell nur noch eine beratende Rolle für die irakischen Sicherheitskräfte.