CDU sucht neuen Parteivorsitz

Rund sechs Wochen nach dem desaströsen Bundestagswahlergebnis in Deutschland für die Union ist in der CDU das Verfahren zur Suche nach einem neuen Parteichef oder einer -chefin angelaufen. Von heute an können Bewerber und Bewerberinnen für den Posten des oder der CDU-Vorsitzenden nominiert werden. Bis zum Nachmittag hatte noch niemand offiziell seinen Hut in den Ring geworfen.

Alle wahrscheinlichen Kandidaten aus Nordrhein-Westfalen

Als wahrscheinliche Kandidaten für die Nachfolge von Armin Laschet gelten Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz und der Außenpolitiker Norbert Röttgen. Für möglich, aber weniger wahrscheinlich gilt in Parteikreisen, dass sich Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus oder der Vorsitzende der Mittelstandsvereinigung der CDU/CSU, Carsten Linnemann, um den Posten bewerben. Alle vier kommen aus Nordrhein-Westfalen.

Die rheinland-pfälzische CDU-Landtagsabgeordnete Ellen Demuth, die Chefstrategin bei Röttgen war, als der sich 2020 wie Laschet und Merz für den Parteivorsitz bewarb, erklärte, dass sie nicht mit dem Außenexperten im Team antreten werde. Bei RTL/ntv begründete sie das mit „unterschiedlichen Auffassungen über die personelle Neuaufstellung der Partei“.

Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 17. November. Die neue Parteispitze soll auf einem Parteitag im Jänner in Hannover gewählt werden. Davor werden die Parteimitglieder befragt, wer die Nachfolge von Laschet antreten sollte. Laschet war erst im Jänner zum CDU-Chef gewählt worden. Die Union hatte mit ihm als Kanzlerkandidaten bei der Wahl am 26. September ein historisch schlechtes Ergebnis von 24,1 Prozent eingefahren.